Schwarzes Loch für die Roten?

Kommentar Eine linke Europa-Politik bleibt derzeit manches schuldig
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Reden wir nicht darum herum: Anders als etwa in Italien ist Europa ein Stiefkind der deutschen Linken. Das zeigt schon ein Blick in die Programmatischen Eckpunkte der angestrebten neuen Linkspartei. Abgesehen von einer allgemeinen Passage zur Integration und der Kritik von militärischen Ambitionen der EU, werden - mit Blick auf Europa - Erfordernisse wie Chancen zeitgemäßer linker Politik ignoriert. Soziale und beschäftigungspolitische Alternativen suchen stets den nationalstaatlichen Bezug - nicht den der EU. Wenn man bedenkt, dass - vereinfacht - etwa 80 Prozent der deutschen Gesetzgebung auf Brüsseler Verträgen oder Richtlinien beruhen oder davon beeinflusst werden, sind diese Versäumnisse sträflich - und schwer zu verstehen. Es sei denn, man hoff