Schwierige Liebe

Homosexualität In Jerusalem gehen Homosexuelle bei der "Gay Pride Parade" für gleiche Rechte auf die Straße. Unter religiösen Juden ist das Thema immer noch ein großes Tabu
Exklusiv für Abonnent:innen

Es war ein kleines Stück Papier, das Chaim Elbaums Leben veränderte. Nur zwei Worte waren darauf geschrieben: „Sexuelle Identität“. „Ich habe geweint vor Glück, weil es meinen Empfindungen endlich einen Namen gab“, erinnert sich Elbaum, ein junger Mann, der seine rote Kippa selbstbewusst auf dem kurz geschorenen Haar trägt. 23 Jahre war Elbaum damals, Student an einer „Yeshiva“, einer religiösen Talmudschule in Jerusalem. Ein Rabbi hatte ihn zur Seite genommen und ihm den Zettel zugesteckt. Direkt aussprechen wollte auch der Rabbi es nicht, aber die zwei Worte auf dem Zettel bedeuteten so viel wie: "Ich glaube, du bist schwul."

Für Chaim Elbaum war es der Beginn eines langen Wegs, der erst sechs Jahre später mit sei