Schwindelig vor Freude

Bücher John Glasscos Memoiren „Die verrückten Jahre“ sind das zeitlose Manifest einer bohèmesüchtigen Jugend
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Verschwende Deine Jugend. Spätestens seit Jürgen Teipels berühmtem Doku-Roman über den deutschen Punk und New Wave aus dem Jahr 2001 avancierte der Satz zu einem geflügelten Wort. Hinter dieser Sehnsucht nach Verausgabung steht der Wunsch, Kunst, Eros und Leben zu verbinden. Und wem gebührte dieses Vorrecht mehr als Tennessee Williams Süssem Vogel Jugend?

Ganz so dokumentarisch wie Teipel, der hunderte Interviews für sein Buch führte, ist John Glassco, genannt Buffy, rund siebzig Jahre zuvor nicht vorgegangen. Doch die Erlebnisse im Paris der zwanziger Jahre, die er unter dem Titel Die verrückten Jahre beschrieben hat, lesen sich auch wie die Bestandsaufnahme einer Künstlerszene. Jedenfalls die Motive ähneln sich frappierend: ̶