Sechs, setzen

Schule Kinder sitzen bleiben zu lassen, ist eine Strafe aus einer Welt von gestern. Es geht doch darum, ihre Potenziale und Kompetenzen zu fördern
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Wer wissen will, wie sinnlos es ist, sitzen zu bleiben, der muss dieser Tage nur Josef Kraus zuhören. Und Ludwig Spaenle. Und Ulf Poschardt. Die Namen sind eigentlich unwichtig, nennen wir die Männer den Gymnasial-Funktionär, den Kultusminister und den Zeitungsmann. Sie sind so etwas wie die drei Musketiere der Sitzenbleiber-Debatte. Sie drehorgeln immerfort die alte Parole für das Durchfallen: „Kein Leben ohne Scheitern!“

Seit bald zehn Jahren geht die Sitzenbleiber-Debatte so: Zwar wird mit immer neuen, exzellenten Studien belegt, wie sinnlos und überkommen die Nichtversetzung von 250.000 Schülern jedes Jahr ist. Zwar testen viele Bundesländer bereits eine Schule ohne Klassenwiederholen, nämlich Berlin, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Baden-W&