Sechs Stunden Bangen

Frankfurt (Oder) Zum ersten Mal wurde in der neuen Solarfabrik Silizium gesägt. Nun will nach 17 Jahren Warten auch die Stadt endlich wieder aufstreben - eine Geschichte vom Hoffen, Zweifeln und dem Traum vom Platz an der Sonne
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Jede Maschine lebt, sagen die Techniker in der neuen Solarfabrik in Frankfurt an der Oder. Mal liefen sie perfekt, mal zickten sie, mal hätten sie keine Lust. Letztlich seien sie unberechenbar und falle eine aus, wüssten die Techniker nicht immer, warum. Deshalb schauen sie jetzt so gebannt ihrem Siliziumblock nach, wie er um 11:17 Uhr in die Säge eingeführt wird. Es ist Block Nummer eins - anthrazitfarben, glänzend poliert, groß wie ein Stiefelkarton. Aus ihm sollen die allerersten Solarzellen im neuen Werk gefertigt werden. So die Maschinen wollen.

Vor dem Sägeschrank haben sich alle versammelt: nervös tippelnde Techniker, ein stiller Geschäftsführer, ein Schichtleiter, der lieber aus der zweiten Reihe beobachtet; nur einer schwenkt ausgel