Sehr Tschick!

Literatur Angela Lehner rückt in ihrem grandiosen neuen Roman die Monate vor den Anschlägen in den Blick, „2001“ erzählt von Kids in Österreichs Provinz. Wieso das?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2021

Es gibt Jahre, die so eng mit weltpolitischen Ereignissen verknüpft sind, dass allein ihre Nennung als Chiffre einer historischen Zäsur fungiert. 2001 ist bekanntlich eines dieser Jahre. Die Terroranschläge vom 11. September wurden bereits am Folgetag als ein Moment bestimmt, in dem sich die Geschichte in ein Vorher und Nachher aufgespalten habe: Sie markierten den Beginn neuer globaler Frontlinien und das Ende der postmodernen Ironie. Der neue Roman der österreichischen Autorin Angela Lehner, die mit Vater unser 2019 ein vielbeachtetes Debüt hingelegt hat, erzählt von den Monaten unmittelbar vor den Anschlägen. Er handelt vom Leben einer Gruppe österreichischer Jugendlicher in der fiktiven Kleinstadt Tal. 2001 rückt jene Ereignisse in den Blick