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Missverhältnis Auch wenn Geschlechterkriterien selbstverständlicher werden. In der Kanon-Debatte zeigt sich immer noch die Prägekraft männlicher Sichtweisen in Literatur, Literaturkritik und Literaturwissenschaft
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Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König. Dieser Kinderreim, zeitversetzt hintereinander gesungen oder gesprochen, ist ein beliebtes Muster für einen Kanon. Ist die Beschränkung, die der Reim auch inhaltlich predigt, das richtige Leitmotiv für den "Kanon", der seit ein paar Jahren, verstärkt jedoch nach der PISA-Studie, in der bildungspolitischen Debatte gefordert wird? Oder müsste ein verbindlicher Kanon kultureller Bildung nicht doch eine größere Variationsbreite aufweisen und die nationale Perspektive überschreiten? In zwei Beiträgen zur Geschichte des Kanons und zur Kanon-Diskussion aus feministischer Perspektive sollen zwei zu kurz gekommene Aspekte einer kontroversen Debatte ausgeleuchtet werden.

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