Senkrechtstarter ohne den Segen der Partei

Vorwahlen in den USA Die konservative Zentrale der Demokraten findet wenig Geschmack am Kandidaten Howard Dean und setzt lieber auf John Kerry, den Sieger von Iowa
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Amerikas Präsidentschaftswahlkämpfe dauern und sind selten langweilig. Die laufende Kampagne 2004 verspricht sogar mehr als unterhaltsam zu werden, auf dem Programm stehen dank des phänomenalen demokratischen Senkrechtstarters Howard Dean die erfolgreiche Premiere des Internet-Wahlkampfes sowie eine Zerreißprobe der Demokraten. Außerdem könnte sich das Wahldesaster von vor vier Jahren wiederholen. Damals geriet die Stimmauszählung in Florida zu einer kriminellen, gerichtsnotorischen Posse: Wahllokale in schwarzen Stimmbezirken blieben geschlossen oder ließen sich nicht mehr finden. Strafgefangene verloren über Nacht ihr Stimmrecht, und Tausende von Wahlzetteln waren ungültig, weil sie in antiquierten Maschinen stecken blieben oder unlesbar