Serbien sehr allein

Nach dem Mord an Zoran Djindjic Die Destabilisierung ist noch nicht am Ende
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Die Kugel kam aus einem Präzisionsgewehr mit Namen Schwarzer Pfeil, herstellt in Kragujevac, dem 1999 von der NATO fast völlig zerbombten größten serbischen Industrieareal. Als Zoran Djindjic im Januar 2001 Ministerpräsident Serbiens wurde, war das Land ruiniert. Daran hatten die jugoslawischen Bürger- und Sezessionskriege ihren großen Anteil, die nicht von den Serben allein in Gang gesetzt worden waren, wie jetzt stets behauptet. Acht Jahre Embargo, die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Krajina, aus Bosnien und dem Kosovo und letztendlich die Zerstörungen in dreimonatigen Bombardements hatten Serbien zermürbt - schlimmer konnte es kaum aussehen.

Immerhin gab es seit Mitte der neunziger Jahre eine starke und beharrliche Demokratiebewegung,