Sich im Leben verlieren

Existenz Lukas Bärfuss mag es doppelbödig. „Hagard“, seine Stalking-Geschichte, hat er düster verrätselt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2017

Philip ist ein Geschäftsmann in den mittleren Jahren, der kurz vor dem Abschluss eines wichtigen Geschäftes steht. Im Zürcher Feierabendgedrängel fällt ihm eine Frau auf, der er zu folgen beginnt; durch die Innenstadt erst, dann, sich einer unheilvollen Eingebung anheimgebend, in die Vororte, wo sie offensichtlich wohnt und wo er vor ihrer Tür eine Nacht im Auto verbringen wird. Nach und nach verliert er seine Verpflichtungen aus den Augen – ein Geschäftstreffen, der Sohn, der bei der Tagesmutter untergebracht ist –, verliert seinen Wagen, seine Geldbörse und einen Schuh, bis er nach einem neuerlichen Tag auf ihren Spuren auf ihrem Balkon landet. Das Gesicht der Frau hat er den ganzen Roman über nicht sehen können.

Aus dieser kur