Sich selbst ausgespielt

Brexit Selten wurde das Souveränitätsdogma derart bedient wie von Premier Johnson
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2020

Vor gut einem Jahr hat Boris Johnson die Wahlen im Vereinigten Königreich triumphal für sich entschieden. Ihm reichte ein einziges Wahlversprechen, das lautete, er wolle den Brexit über die Bühne bringen, rasch und schmerzlos. Er habe ein Abkommen fix und fertig in petto, das nur darauf warte, unterzeichnet zu werden, so Johnson im Dezember 2019. Drei Wochen vor Ablauf der Übergangsfrist Ende 2020 ist zu Wochenanfang ein No-Deal mindestens ebenso wahrscheinlich wie ein Vertrag in letzter Minute. So oder so – die Zeit schien definitiv abgelaufen. Die Regierung Johnson hatte eine Verlängerung der Übergangsfrist wie Verhandlungen nach dem 31. Dezember 2020 ausgeschlossen. Zugleich ließ sich die erforderliche Ratifikation einer Übereinkunft al