Sie erzählen das Märchen vom Teilen

Vermarktung Die eigene Wohnung jemandem zu überlassen und dabei Geld zu kassieren ist lukrativ und gesellschaftlich gefährlich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2016

Sharing Economy, prophezeit der US-Ökonom und -Soziologe Jeremy Rifkin, könne den Kapitalismus überwinden und eine neue soziale Weltgemeinschaft errichten. Allein durch die Nutzung der Sharing-Plattformen führten wir eine bessere Welt herbei. Und mehr noch: Glaubt man den Werbekampagnen der Start-up-Branche, werden wir, ganz ohne unser eigenes Zutun, zu besseren Menschen, da uns die Sharing Economy zum Teilen animiert.

Was aber geschieht tatsächlich mit der Praxis des Teilens, wenn man diese vermeintlich neue Art des Wirtschaftens zum Teilen erklärt? Was geschieht mit unseren sozialen Beziehungen, wenn man dieses Wirtschaften als Teilen vermarktet? Mit der Aussage „Teilen macht satt“ wirbt etwa der Essenslieferdienst Deliveroo. „Teilen leicht