Sie* kann Polizei

Alltagsrassimus Mal zart poetisch, mal rotzig: Der Roman von „taz“-Autor*in Hengameh Yaghoobifarah ist richtig gut
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2021

Letzten Sommer verglich Hengameh Yaghoobifarah in einer aufsehenerregenden taz-Kolumne deutsche Polizisten mit Müll. Diesen Winter folgt der Debüt-Roman. Die auserzählte Fantasie über eine auf Müllkippen verstreute Polizei, die manche gefürchtet oder sich erhofft haben mögen, bleibt aber aus. Gut so. Nachdem aus der angedrohten Anzeige Horst Seehofers nichts wurde und sich die Empörung bei Polizeigewerkschaften und insgesamt gelegt hatte, war das Thema aus-skandalisiert.

Zumindest bis Yaghoobifarah auf prominent platzierten Werbeplakaten des West-Berliner-Edelkaufhauses KaDeWe auftauchte. Ob man nun glaubt, da werde Haltung verraten oder der Kapitalismus von innen subvertiert, ist fast egal. Denn „Clout“ (neu für „Aufmerksamkeit