Gerade wird in den Zeitungen und sozialen Medien heiß diskutiert, wie rassistisch die Schriften von Immanuel Kant und anderen Philosophen der Aufklärung sind und wie man mit denjenigen Aufklärern und ihren Schriften umgehen soll, denen rassistisches Schreiben oder Handeln nachgewiesen werden kann. Die Kulturwissenschaftlerin und Philosophin Iris Därmann hat sich eingehend mit diesem Thema befasst. In ihrem kommenden Buch untersucht sie außerdem die Widerstandspraktiken in den Gewalträumen der Versklavung.
der Freitag: Frau Därmann, Sie haben sich intensiv mit dem englischen Philosophen John Locke (1632 – 1704) beschäftigt, der als einer der Urväter des Liberalismus gilt.
Iris Därmann: Bei John Locke haben mich die Verflechtungen zwischen seinen klassischen Texten – etwa den Zwei Abhandlungen über die Regierung (1689) – und seinen administrativen Texten interessiert. Der englische König hatte Charter-Gesellschaften autorisiert, die „Neue Welt“ zu kolonisieren und kommerziell zu erschließen. Locke verwaltete seit 1667 die Kolonialgeschäfte von Lord Shaftesbury und hat die auf Sklaverei gegründete Plantagenwirtschaft mitorganisiert. In den von ihm mitverfassten Constitutions of Carolina heißt es, dass jeder Freie „absolute Verfügungsgewalt“ über „seine negroe slaves“ habe. Während Locke von der Freiheit und Gleichheit aller Menschen im Naturzustand ausging, legitimierte er in seinen administrativen wie auch in seinen philosophischen Schriften zugleich die Sklaverei, die 12,5 Millionen in die „Neue Welt“ deportierte afrikanische Menschen auf bloße Körper, auf „Fleisch“ und „Kapital“ reduzierte. Als Stockholder der Royal African Company hat er vom Sklavenhandel zudem finanziell profitiert. Zeitweilig spielte er mit dem Gedanken, selbst eine Plantage auf den Bahamas zu erwerben. Politische Denker und Aufklärer sind in die Kolonisierung der „Neuen Welt“ und den transatlantischen Sklavenhandel verstrickt. Das trifft auf Locke zu, auch auf Thomas Hobbes oder auf David Hume.
Die Diskussion, wie sie derzeit geführt wird, hebt sehr stark auf die Verschränkung von Hautfarbe, Sklaverei und Rassismus ab. Diese Aspekte waren ursprünglich aber gar nicht so eng miteinander verknüpft.
In der Alten Welt, während des gesamten Mittelalters und darüber hinaus hat es in Europa Sklaverei gegeben. Zuckeranbau auf Zypern, in Andalusien und an der Algarve gründete auf Sklavenarbeit. Die Sklaverei in der „Neuen Welt“ war der Export einer seit Jahrhunderten erprobten europäischen Ökonomie und Sozialform. Schon damals wurde ein „betriebswirtschaftliches“ Wissen darüber entwickelt, wie man die Arbeitskraft versklavter Menschen abschöpft, welche Formen der Überwachung, Folter und Disziplinierung dafür nötig sind. Mit dem kolonialen Ausgriff auf die „Neue Welt“ ist die Plantagensklaverei also nicht vom Himmel gefallen, sondern es gab bereits Erfahrungen mit destruktiver Arbeit, die nach Amerika exportiert und dort unter den Bedingungen des globalen Kapitalismus „optimiert“ worden sind. In dieser Zeit entstand auch die erste „Management“-Literatur. In Enzyklopädien aus dem 18. Jahrhundert kann man dann sehen, dass versklavte Afrikanerinnen und Afrikaner nicht mehr „nur“ als „Schwarze“ bezeichnet werden, sondern als „nègre“ beziehungsweise „Negroe“, ein Synonym für „Schlechtigkeit“ und „Sklave“. Man sagte, die Afrikaner würden gegen Branntwein ihre eigenen Leute verkaufen, wodurch sie selbst den Beweis erbrächten für ihre Rohheit und moralische Unterlegenheit. Es waren rassistische Entlastungsdiskurse, in denen Europäer Afrikanern jene extreme Gewalt anlasteten, die sie selbst praktizierten.
Auch Karl Marx hat das Wort „Negroe“ in seinen Briefen gerne verwendet, um andere Menschen abzuwerten.
Marx’ Engagement zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges galt nicht den Afroamerikanerinnen und Afroamerikanern, wie Beiträge über „Neger“ etwa in der Neuen Rheinischen Zeitung und übelste Äußerungen in seiner privaten Korrespondenz zeigen. Ihm ging es um die revolutionäre Selbsterlösung der weißen Arbeiterklasse, nicht um einen revolutionären Black Atlantic. Bei Marx verhält es sich ähnlich wie bei John Locke, an den wir im Hinblick auf das Konzept der Gewaltenteilung und die Idee der Freiheit und Gleichheit aller Menschen anknüpfen können. Wir können an Marx’ Formulierung aus der Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie erinnern, wo er dazu aufruft, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen“ ist. Von daher ist es bemerkenswert, wie Marx die Selbstbefreiungspraktiken der Versklavten bewertet hat, vor allem die Haitianische Revolution. Als Journalist, der sich mit den revolutionären Bewegungen in der gesamten Welt beschäftigte, hat er sehr genau gewusst, dass es „Maroon Societies“ gab, die von geflüchteten Sklaven aus dem Nichts gegründet wurden: Flucht war und ist eine zentrale politische Handlungsform der Selbstbefreiung. Marx hat diese Selbstbefreiungspolitiken jedoch marginalisiert. Sein Argument war, dass die Sklaven ja „nur“ sich selbst befreit hätten und dabei nicht die Menschen und die Zukunft der Menschheit im Auge gehabt hätten.
Liegt nicht der eigentliche Denkfehler darin, dass Marx unterschätzt, inwieweit auch ein Widerstand, der keine universalen Ziele verfolgt, ein ansteckendes Vorbild sein und insofern durchaus in die Richtung der Ausbreitung universaler Werte wirken kann?
Marx fand, dass den versklavten Menschen im Kontext der Debatten um die Abschaffung der Sklaverei zu viel Aufmerksamkeit zukam zulasten des in seinen Augen zentralen Konflikts: des Klassenkampfes zwischen Proletariat und Bourgeoisie. Er marginalisierte die flachen und niedrigschwelligen Widerstandspraktiken versklavter Menschen, die kaum eine diskursive Spur hinterlassen und dennoch dazu beigetragen haben, dass es Sklavenaufstände und eine „schwarze“ Revolution gab. Wenn er im Kapital Analysen zur Plantagenökonomie zitiert, fordert er seine Leserinnen und Leser dazu auf: „Lies statt Sklave: Lohnarbeiter in den englischen Fabriken“, um die Aufmerksamkeitsökonomie zu verschieben. Da es – im Unterschied zur Arbeiterbewegung – kaum schriftliche Aufzeichnungen der widerständigen Sklaven gibt, ist darüber weniger bekannt. Wenn man sich jedoch die Lebensgeschichten und „Oral Histories“ ehemaliger Sklavinnen und Sklaven im 19. und 20. Jahrhundert anschaut, finden sich dort sämtliche Widerstandsformen, die auch in der Arbeiterbewegung praktiziert wurden: Werkzeugstürmerei, Blaumachen, verlangsamte Arbeitsrhythmen, Streiks, revolutionäre Erhebungen. Sie erhielten jedoch lange nicht die Aufmerksamkeit, die sie in meinen Augen verdienen.
Zur Person
Iris Därmann , geboren 1963 in Witten, ist Professorin für Kulturtheorie und Kulturwissenschaftliche Ästhetik an der Humboldt-Universität zu Berlin. In Kürze erscheint ihre Monografie Undienlichkeit. Gewaltgeschichte und politische Philosophie bei Matthes & Seitz.
Das Denken von Marx war auf die Bedingungen der Möglichkeit einer sozialistischen Revolution ausgerichtet.
Selbst wenn man sich auf die revolutionstheoretische Ebene begibt, fällt auf, dass auch für Marx die Haitianische Revolution nicht denkbar war. Versklavte Menschen waren für ihn das „Andere“ der Klasse. Ein Proletariat, das nicht weiß und europäisch war, passte nicht in seine Fortschrittsteleologie. Ich versuche dagegen, nicht vom revolutionären „Erfolg“ auszugehen, sondern davon, dass sich Widerstände überhaupt ereignet haben. Dabei zeigt sich, dass die Gewaltforschung in einem Punkt unrecht hat.
In welchem?
Sie nimmt an, dass widerständiges Handeln in Gewalträumen überhaupt nicht möglich ist. Mir geht es hingegen um eine verkreuzte Gewalt- und Widerstandsforschung: Anstatt nur die Effizienz von Gewalt zu untersuchen, sie damit tendenziell für „absolut“ zu erklären, geht es mir darum, zugleich widerständige Praktiken in den Blick zu nehmen, die diese „absolute“ Gewalt punktuell schwächen und in einem elementaren Sinne teilen.
Wie tun sie das?
Mit Schiffsrevolten und buchstäblichen Body Politics. Die Praxis des Hungerstreiks ist auf britischen Sklavenschiffen erfunden worden. Auch haben die dort über Hunderte von Tagen auf engstem Raum zusammengepferchten Menschen einzeln und gemeinsam den Tod gesucht, um einen Ausweg aus diesem Gewaltraum zu finden. Wenn Afrikanerinnen und Afrikaner über Bord sprangen oder sich zu Tode hungerten, war das mit spirituellen Vorstellungen aufgeladen. Für sie konnte es bedeuten, zu den Vorfahren zurückzukehren: „Flying back to Africa“.
In manchen Marinedokumenten haben solche Suizide eine Spur hinterlassen. Es ergingen Direktive an die Kapitäne, Netze ausspannen, um derartige Selbsttötungen zu verhindern. Man hielt den Hungerstreikenden glühende Kohlen an die Lippen oder brach ihnen die Zähne aus, um sie zwangsweise zu ernähren. Dabei ging es nicht nur um ökonomische Interessen: Vielfach wurden sie noch über ihren Tod hinaus gefoltert, um das „Flying back to Africa“ zu verunmöglichen.
Welche Formen des Widerstands gab es außer den von Ihnen genannten noch?
In Nord- und Südamerika hat es alle Formen der Flucht gegeben. Die Versklavten selbst nannten das ironischerweise „Stealing-Away“. Es gab heimliche Treffen, verbotene religiöse Versammlungen, Gesang, Tanz. Die versklavten Menschen ließen sich nicht rest- und widerstandslos auf arbeitende und sexuell verfügbare Körper reduzieren. Sie brachten sich punktuell wieder in den Besitz ihrer selbst und in Berührung mit ihrer eigenen kulturellen Identität. Die Mikropolitiken der Flucht waren eng verknüpft mit den Makropolitiken revolutionärer Selbstbefreiung. Haitianische Revolutionäre hatten zuvor „bands of maroons“ kommandiert. Die „Maroon Societies“ stellten die Gewalträume der Versklavung ganz konkret infrage und waren eine reale Alternative, zumal im Falle gescheiterter Aufstände.
Aufgrund der Verstrickung der Aufklärungsphilosophen in diese Geschichte extremer Gewalt werden in der antirassistischen Bewegung zunehmend Stimmen laut, die dazu auffordern, sich von diesen Denkern zu verabschieden.
Eine ganze philosophische Tradition abzuschaffen, scheint mir keine gute Form der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte zu sein. Sollen wir uns mit Verwerfungs- oder Abwehrgesten zufrieden geben oder nicht vielmehr die Ambiguität und Ambivalenz dieser Diskurse sorgfältig in den Blick nehmen? Ich habe versucht, die Klassiker des politischen Denkens so weit wie möglich historisch zu kontextualisieren, um sie nicht nur argumentativ, sondern auch historisch wieder lesbar zu machen. Wie groß war das Ausmaß ihrer Verstrickung tatsächlich? Die Antwort auf diese Frage fällt für jeden Denker unterschiedlich aus.
Die Äußerungen dieser Denker waren ja auch eingebettet in ganz bestimmte historische Kontexte und Handlungszwänge.
Das stimmt zwar, doch darf man ihre Haltung auch nicht einfach aus den jeweiligen Zeitbedingungen ableiten. Auch damals gab es bereits Denker, die für die Abschaffung der Sklaverei votierten. Das Wissen darum, dass es tatsächlich politische und philosophische Alternativen gab, schützt uns davor, diese Denker zu entlasten. Wir müssen sie schon beim Wort nehmen, wenn sie rassistische Idiome entwickeln und die Sklaverei legitimieren. Haben sie uns über die Tatsache ihrer Verstrickung hinaus noch etwas zu sagen? Die Philosophin Gayatri Chakravorty Spivak umreißt ein drastisches Bild: Sie vergleicht die Aufklärung mit einem Kind, das aus einer Vergewaltigung hervorgegangen sei und das wir dennoch lieben müssten. Nehmen wir Spivak beim Wort, dann gilt es, der mit der Aufklärung verflochtenen kolonialen Gewalt ins Auge zu sehen und doch zugleich dieses Kind im Namen der Menschenrechte, von Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit zu lieben.
Kommentare 50
Also wenn die Verbreitung der Sklaverei im europäischen Mittelalter am "Zuckeranbau" auf Zypern, der Algarve und im el Andaluz festgemacht wird, ist das der stärkste Beweis dafür, dass die Sklaverei im Mittelalter-Europa von London über Paris, Skandinavien, Rus usw. bis Prag und Bologna etc. keine Rolle oberhalb der Zehntel-Promille mehr spielte. Zudem standen (und stehen z. T. noch) die genannten Peripherien eben seit je unter starkem arab.-muslimischen Einfluß, wo in Folge schariatischen Rechts die S. eben hoch verbreitet war. Der islamen S. konnte und kann man durch Übertritt in den Islam entgehen, was die heute hohe Verbreitung/Mission eben beförderte und neben der inneren "Unwirtschaftlichkeit" der S. und der - eben europäisch bedingten! - begrenzten Handelbarkeit der Ware "Mensch" nun auch heute im islamen Raum für eine nur noch ganz geringe Bdeutung der S. sorgt(e).
Das einzig Interessante an der Promotions-Aktion des neuen Buches von Frau Dermann ist für mich die letzte Frage - und der Versuch einer Antwort.
Hier zeigt sich exemplarisch, dass allem bisher Geschehenen und Gewordenen der Mehltau der zeitgemäßen Sichtweisen übergestülpt wird. Geschichtslosigkeit als Geschichte, natürlich 'korrekt' verpackt.
Wer frühere Zeiten begreifen möchte, kann nur eines versuchen: mit den Augen der damals Lebenden zu sehen - und zu verstehen. KONTEXT, wenn's Recht ist. Dass dies der Quadratur des Kreises nahekommt, liegt auf der Hand. Vielen fällt es schon schwer, das Heute mit den eigenen Augen wahrzunehmen.
Mit fremdem Hinterteil durch's Feuer reiten, ist die Lieblingsdisziplin vieler Maulhelden. Kunst wäre es, das EIGENE Hinterteil dabei zu benutzen. Allerhöchste Kunst, sich nicht den Hintern zu verbrennen.
Fazit: für mich kein Buch, das auf meinen - bald zusammenbrechenden - Büchertisch kommt. Und ab zu Wilhelm Schmid ...
- die angesprochenen aspekte der sklaverei und deren widerstands-praktikten
lassen mich ein interessantes buch erwarten
(in fort-führung der arbeit von zeuske).
- schön die bemerkung, daß sich eigentum(der sklave) gelegentlich
"davonstehlen" kann.
sklaven sind also mehr als die kapital-aufwändige "maschinerie"
der vor-industriellen zeit.
- und in schwung kam der europäische sklavenhandel erst durch
die ersten fabriken, die in den hochsee-gängigen schiffen zu sehen sind:
effektive, mit arbeitskräften bemannte transportmittel,
die unter (industrie-)kapitänen, navigations-managern mit ingenieur-
und herrschafts-wissen, die gewinn-aussichten risiko-bereiter
geld-anleger(kapitalisten) befeuerte.
nach dem zeit-alter des freibeuter-imperialismus ermöglichte die "ware sklave"
eine beschleunigte waren-zirkulation, anhäufung/akkumulation
von geld-reichtum,
die den austausch/merkantilen handel von bisher weit-entfernten gütern
maritim ermöglichte und den welt-markt dynamisierte.
anm.: oft wird "vergessen"/unterschätzt,
was industrialisiertes transport-wesen zu schiff und
industrialisierte land-wirschaft in form von plantagen-wirtschaft
(mit sklaven, nicht mit freien lohn-arbeitern)
zum start der "industriellen revolution" beigetragen haben.
ohne die masse von produzierter baumwolle aus den süd-staaten:
wären mechanisierte spinn-maschinen, automatisierte web-maschinen
mit maschinen-arbeitern/arbeiterinnen nicht rentabel geworden.
Geldanleger, ertragsversprechende Arbeit/Investitionsmöglichkeiten, Nachfrage/Märkte und Kaufkraft gab es doch hier in Europa auch. Wenn das der "Grund" für die amerik. S. war, wieso dann nicht Sklavenimport aus Afrika nach Europa?
Und die afrik.-amerikanische Menschenhandelei setzte zwar nennenswert erst 100 Jahre nach der afrik. Küstenbefahrung durch die Portugiesen ein, aber deutlich VOR einer auch nur im Ansatz "industriell" zu nennenden Hochseeschiffahrt. Bis Ende des 18. Jhs. war das im wesentlichen Abenteurerei & kapitale Spekulation, wie die extremen Schiffsverluste, versichert über die "Loyds"-Börse, ja zeigen.
In Wahrheit waren Sklaven - von den afrik.Herren-Stämmen der Küsten, oft muslimisch geprägt und nicht völlig ungebildet, im Landesinneren kriegerisch eingesammelt - das einzig wesentliche "Gut, dass die Küsten-Afrikaner den Europäern im Gegenzug für m. o. w. guten Alkohol/"Sprit", Feuerwaffen und ein paar europ. Luxusgüter anbieten WOLLTEN. Und ohne diesen Handel hätte es die m. o. w. küsten-gestützte Indienfahrerei der Portugiesen, später Niederländer usw. eben nicht gegeben, da sorgten dann die zahlenmäßig weit überlegenen Küstenafrikaner dafür, ein bis drei Landgänger-Mannschaften zu massakrieren, wenn die doch bloß Wasser u. Nahrung fassen wollten, ohne ihren Handelstribut zu zahlen.
So dauerte es ca. 100 Jahre, bis sich in der "Neuen Welt" überhaupt erstmal VERWENDUNGSMÖGLICHKEITEN für afrik. Sklaven in großer Zahl boten: Cane- u. a. "Plantagen"/Pflanzungen. Das traf auf so überschüssige wie abenteuerlustige, FREIHEITSLIEBENDE (-> "Aufklärung"!) Söhne u. z. T. auch Töchter der hiesigen Besserklassen, denen hier nicht mehr viel gutes Land BILLIG für ihren oft fast mittellosen Eigen-Start zur Verfügung stand: NOCH waren diese Herrenpositionen - Bauer ohne "Gesinde" zu werden, war nur eine scheußliche u. riskante Abstiegsoption - durch Adel u. Klerus sowie seltene, umständlich und oft über Jahhundert-Besitz legitimierte Freibauern besetzt.
- gegen verluste bei Lloyd´s register(ab 1688)
stand das kapital der wage-mutigen(royal exchange,1571)
der standardisierte schiffbau in england begann mit drake(gest,1596).
- warum kein massenhafter einsatz von s-arbeit in europa?
Sie geben ja den hinweis: demografisch-erhebliche arbeits-kräfte-reservoire
in der stadt und auf dem lande.
in der karibik (und später in den südstaaten) gab es frucht-tragendes land
im übermaß, aber zuwenig (freiwillige) a-kräfte, um begehrten zucker, rum
zu produzieren.
die zucker-plantagen/kochereien waren industrien, sklaven-betriebe(n).
"der standardisierte schiffbau in england begann mit drake(gest,1596)."
Ginge es nach dem SchiffBAU, nicht der Hochseeschiff-FAHRT, wäre die "Industrialisierung" des Fernhandels und der außereuropäischen Pfründen-Bewirtschaftung schon in der Antike, erst recht aber im Hochmittelalter anzusetzen: Das Venezianische "Arsenal" (und nicht wenige andere Stellen im Mittelmeer und Ibero-Atlantik) lieferte PRO TAG des Jahres, ungeachtet aller Feiterage, Sonntage usw., 3 Schiffe ständig identischer Bauweise aus, - bzw. 1-2 Mittlere und 1 Großes für 30 bis 40 Mann Besatzung: Das eben laufend verlustreiche, auch merkantile Abenteuer bedurfte solchen Nachschubes.
"- warum kein massenhafter einsatz von s-arbeit in europa? Sie geben ja den hinweis: demografisch-erhebliche arbeits-kräfte-reservoire in der stadt und auf dem lande."
Da weiß ich nicht, welchen Kommentar Sie gelesen haben: wo spreche ich von erhebl. AK-Reservoiren "demografisch" bedingter Art?
Adel und Klerus/Klöster etc. waren vollgestopft mit gutem Land, das mit mehr AK'en auch noch mehr Erträge, auch zur Alkoholgewinnung etc. hätte abwerfen können. Es waren nicht "materielle Bedingungen", die hier den massiven Sklaveneinsatz obsolet machten, sondern KULTURELL-MORALISCH wirksame ORDNUNGEN, z. B. dass es stets um eine EINHEIT von "Land und Leuten" ging, deren Bestandtteile nicht getrennt "verschoben"/gehandelt werden konnten/sollten/durften, um eben durchaus "christliche Werte", die man als ehemals verfolgte/versklavte Christen der Spät-Antike abgetrotzt hatte usw. (dass andere C-Werte darunter NICHT fielen, versteht sich ...)
"in der karibik (und später in den südstaaten) gab es frucht-tragendes land im übermaß, aber zuwenig (freiwillige) a-kräfte, um begehrten zucker, rum zu produzieren. die zucker-plantagen/kochereien waren industrien, sklaven-betriebe(n)."
Wie gesagt, fruchtbares Land gab es auch anderswo, es war die polit.-kulturell-religiöse ORDNUNG, die den Überschüssigen Nachkommen der BESSERGESTELLTEN, zumindest tief verankerten, GESETTELTEN, also weniger als 2-3% der Bevölkerung, den Zugriff darauf verwehrte, NICHT die rein materielle Gegebenheit.
Und ja: die rationell-vollextraktive Zuckergewinnung aus Cane ist - anders als dessen ANBAU! -, faktisch nur mit schwerer Dampf-Maschinerie kommerziell (-> Transportkosten/-risiken = Kostennachteil) möglich. Die notwendige Fokussierung der Kräfte/Drücke und Energien (Wärme, Dampf) auf wenige Punkte ist aus manuellen Resourcen, so reichlich die auch zur Verfügung stünden, so nicht möglich. Daher ging die exportorientierte Zuckerproduktion ja auch erst nach J. Watt & dem Schwermaschinenbau so richtig los.
- trotz der hohen verluste in der maritimen ozean-schifffahrt
war es doch ein weg, gewinne zu erwirtschaften
(daß england aufgrund seiner insellage von territorialer bedrohung/dauer-kriegen
in der neuzeit verschont blieb, hat wohl geholfen).
- "bauern ohne gesinde.." hielt ich für den hinweis.
- "gutes land" in europa war bereits verteilt.
- ja. moralische ordnungen(auch in abgrenzung zum islam)
im verein mit fehlenden stigmatisierungs-möglichkeiten(hautfarbe)
haben die versklavung auf grau-zonen beschränkt.
- paradox: der einsatz der US-marine gegen die -->barbaresken-staaten,
die erpresserischen menschenraub und versklavung
zu ihrem geschäfts-modell machten(-->amerikanisch-tripolitanischer krieg)
- die rentabilität der rum-/zucker-produktion war schon vor dem einsatz
von dampf-maschinerie gegeben.--->rum.entwicklung der spirituose.f.
(eine detaillierte darstellung habe ich auf die schnelle im netz nicht gefunden)
auch hier in der fern-schiffahrt spielte der drogen-konsum eine
nicht quantifzierbare rolle in wirtschaftlichen entwicklungen
(ähnlich dem bier-brauen beim start des acker-baus?)
liebe grüße.
wikipedia:-->"zuckerrohr.plantagenwirtschaft in der karibik nund den USA."
--> "bagasse"
Leseempfehlung: Sklaverei als Menschenrecht, Rainer Roth.
Die Vorstellung des unheilbar minderwertigen Menschen stammt aus der Aufklärung. Stillschweigend ward der Nichtmensch erfunden, von dem sich der be-rechtigte Mensch unterschied.
"stillschweigend wurde der nicht-mensch erfunden":
das führt in die irre!
schon aristoteles sprach dem sklaven nicht sein mensch-sein ab.
aber bestimmte rechte.
das zeigt, wie mittlerweile bei uns das menschsein
mit menschen-rechten verknüpft ist.
zu empfehlen sind die -->wikipedia-artikel:"sklaverei"
und: "sklaverei im antiken griechenland" dazu ausführlicher:
der marxist moses finley.
"- ja. moralische ordnungen(auch in abgrenzung zum islam) im verein mit fehlenden stigmatisierungs-möglichkeiten(hautfarbe) haben die versklavung auf grau-zonen beschränkt."
Rätselhaft! Mit der Afrika-Indien-Fahrerei waren doch jetzt Stigmatisierungsmöglichkeiten über die Hautfarbe bestens gegeben! Warum importiert man nicht en gros nach Europa?
Denn in der Tat: Ohne einfachste Erkennungsmerkmale zur Distiktion von allen NICHT-Sklaven ist Sklaverei als bedeutsamer Wirtschafts-, Wohlstands-(für wenige andere) und Mitwelt-Faktor extrem unpraktisch. Die wenigen weissen Sklaven waren im Alltag aus Arbeit und Leben ja kaum von ihren Mitmenschen zu unterscheiden, ihre Mimiken und Gesten, Sprachen, Kulturen etc. waren den je "eigenen" der Sklaven-Herren viel zu ähnlich, um nicht alsbald zunächst die praktische und später auch die formale Gleichstellung mit anderen Untertanen zu erhalten. In Europa endeten die ganz gering auftretenden Sklavenverhältnisse daher kaum mit der Sklaven Tod, sondern mit deren "Freilassung". Aufzeichnungen zu Sklaven spiegeln eher eben die Besonderheit, denn den sonst weniger aufzeichnungswürdigen Alltag. Ausnahmen sind natürlich Inventare, wie z. B. die Doomsday-Books irischer Klöster. Da gibt's dann Verhältnisse von 180 Konventleuten inkl. Lohn- u. Fron-Arbeitern zu 16 Sklaven. Aber die für die Sklaverei - in Abgrenzung zu Kriegs- u. Strafgefangenen, wertvollen Geiseln usw. - charakteristische Inventarisierung/Bestandskonten-führung der Sklaven als Vermögenswert (auf der Aktiva-Seite der Bilanzen) erfasst hier eben auch alle anderen Menschen der Kloster-Stätte, weil das als Wert aus der Einheit von Land Leuten für die je übergeordnete Herrschaft von Bedeutung war.
Und so gingen zwar mal hier 20, dann mal 200 Sklaven aus Mitteleuropa u. evtl. Brit. Inseln, Skandinavien & Rus nach SÜDEN, in islame u. a. Gefilde. Das war aber eher selten der Fall und wurde von daher auch als Besonderheit notifiziert. Soweit wir sehen können, beschränkte sich der damalige Fernhandel auf ca. 5 größere Warengruppen und bot da wenig Abwechslung/Berichtenswertes.
Das hat alles wenig mit den 12,5 Mio. verschleppten Afrikanern im Zeitraum von 400 Jahren zu tun, das sind 82 Leute TÄGLICH, von den langsamen Anfängen über jeden Tag des Jahres, 400 Jahre lang.
Die Im-Praktikabilität der S. unter physisch-kulturaler Ähnlichkeit der Sklaven mit allen Anderen, Untertanen wie auch Herren, bezieht sich auf dann eben unpraktische Mitgefühle, bds. Mitverstehen etc. (Darunter auch: schwierig für die Herren, Geheimnisse zu bewahren usw., - Ggs. Transparenz) Arbeitsfunktional ist die Ähnlichkeit oft wohl ertrags- bzw. effizienzförderlich.
Neben den moralisch-christlichen Reserven ggü. der S. kommt natürlich auch ein erster "Rassismus" für die Import-Hemmung schwarzer Sklaven nach Europa in Frage. In der Antike war das weniger ausgeprägt, gab es dort hohe Funktionsträger bei Militär und Verwaltung in Schwarz. Andererseits waren Schwarze, zumindest ziemlich "Farbige", im oft verfolgten Frühchristentum auch mal Schwarz. Von den "Schwarzen Madonnen" bis zur Hl. Afra von Augsburg, die dort nicht länger als afrikanische Garnisonshure der Röm. Armeen dienen mochte (neben ihrer Mutter und weiteren Kolleginnen) und deshalb noch ganz spät für ihre christl. begründete Weigerung geköpft wurde.
Der größte Antrieb für die S. war aber der demokratisch-aufklärerisch bis religiös-emanzipative Selbstregierungsimpuls, mit dem sich einige Teile/Gruppen von West- u. Mitteleuropa lösten. Das reichte von christl.-protestantischen Sekten bis zu den Filous und Abenteurern aus den "besseren", zumindest gut gesettelten Kreisen, die als mehr o. w. überflüssige Nachkommen, 5. Räder am Familienwagen usw., wie die "loose canons" hier über die Decks der "Traditionsdampfer" - Ost-, Nord-, Mittel- und Westeuropa - schlingerten und denen der aufklärerisch-demokratisch-protestantische Aufschwung, selbst Herr über sich zu sein/zu werden, in eigener Unmittelarbeit zu Gott zu stehen, statt zwingend die Kirche als Mediator von Gotteskontakt dafür zu benötigen und laufend von "cuius regio, eius religio"-Schwierigkeiten gepeinigt zu werden etc. , - da durchaus zu Pass kam. Nur dass die Selbstherrschaft/Selbstbeherrschung fernab der alten Hegemonien am besten dadurch zu erhalten war, indem man andere versklavte, sich zumindest des dahingehenden afrikanischen Angebotes bediente.
In der EU hatten sie genug Bleichgesichtssklaven bis anno Marx und so, ja?
;-)
J. Watt + Caña - Weiterverarbeitung ist absolut richtig.
Trotzdem will ich die AutorIn noch mal Loben. Sehr informativ die Details.
..."Auch damals gab es bereits Denker, die für die Abschaffung der Sklaverei votierten"...
Alexander von Humboldt z.B.
Gruss
als adam smith und sein bekannter james watt zusammen saßen,
hatten sie ganz sicher zucker aus karibischem zucker-rohr auf dem tisch.
ob sie grog genossen? eher nicht, der war zu un-fein.
"In der EU hatten sie genug Bleichgesichtssklaven bis anno Marx und so, ja?"
Eben eher nicht. Und dennoch wurden das Riesenangebot nicht europäisch genutzt.
Und: dagegen "votieren" ist das eine, darauf verzichten das andere. Soweit mir erinnerlich, war AvH da im praktischen auch nicht so zimperlich, was seine Expeditionen angeht, aber das hab' ich jetzt auch nicht mehr auf der Pfanne. Anyway nahm das alte Geld, der Adel und die Gesettelten eben durchaus Abstand von solchen Direktinvestitionen, auch nach Überlegung/Prüfung, wie eben Locke u. v. a. "Denker" (besser: frühe Publizisten) u. Wiss'ler a la AvH. Man bevorzugte Risikostreuung/Misch-Kalkulation- u. -Beteiligungen.
Cane-Verarbeitung und Konkurrenzfähigkeit der Zucker-Prod.:
Natürlich gab es stets schon Press-Abfälle, bagasse(n), wie dz8 schrieb, aber dergleichen bzw. ähnliches konnte man hier auch haben, dazu brauchte man keine Übersee-Plantagen. Das machte kommerziell erst so richtig Spaß unter mehrfachen Heißdiffusionen mit Aufkochen in Verbindung mit mehreren Pressvorgängen bis punktuell mehreren 100 bar an Drücken. Dann kommt man auf 100 Endzuckergewicht zu 34 Bagasse-Gewicht.
Kurz zu AvH, Vorsicht, der hatte sich, so weit ich es gerade in Erinnerung habe schon 1804 - 1806 beim Trump, äähh, Thomas Jefferson beschwert, der hatte ja auch noch einige N**** auf der Plantage und fand das jut...
..."Das machte kommerziell erst so richtig Spaß unter mehrfachen Heißdiffusionen mit Aufkochen in Verbindung mit mehreren Pressvorgängen bis punktuell mehreren 100 bar an Drücken. Dann kommt man auf 100 Endzuckergewicht zu 34 Bagasse-Gewicht"...
Gute Info !!!
Ich kenne die guten Stöffle...
:-D
https://www.youtube.com/watch?v=-ZlOD-cZhFM
Ab Minute 28.
80% gute Infos, 20% nicht gaanz korrekt.
dann nach der (wikip.)-->haitianischen revolution, dem sklaven-aufstand
in der reichsten frz. kolonie saint-domingue /santo domingo
stiegen die zucker-preise in europa.
tv-feature: --->dtcp, "der sklavenaufstand von san domingo"
Cpt'n Morgan gut und schön, hat hier Norma und daher auch mein Fridge, aber Myers's Rum war zumindest bis vor 10-20 Jahren da noch mal ne Klasse besser. Um von den Jahrzehnte gelagerten Cubanischen Rümchen noch gar nicht zu reden ...
Die neue Myers-Flasche wirkt ja voll abschreckend: wenn das da drin so schmeckt, wie's von aussen aussieht ... brrrrrrr ...!
Cpt'n Morgan kostet hier 750 ml 6,50 Euro, als Proletarier der wegen Covid keinen Job hat, und das seid 6 Monaten ohne staatliche Unterstützung kann ich mir nur Fusel leisten, ich gebe gerade einen Teil meiner Rente für den Fusel aus, hart aber wahr...
:-(
Finde ich auch sehr interessant. Einerseits die Denker aus der Historie verstehen, sie aber auch aus ihr zu lösen, sonst gibt es ja niemals einen Fortschritt. Karl Marx versinkt dennoch nicht in der Geschichte, vielleicht gerade wegen seiner Irrtümer nicht und wegen seines Verhaftet Seins als Gefangener im westlichen Denken.
Und vieles auch sehr bewegend die "Fluchtversuche" nach innen und nach außen. Leidensgeschichten und Erlösungsversuche.
hier ein eurone weniger. ist aber längst nicht immer da und stets bückware. unsere norma gleicht da sowieso mehr der alten ddr, - auch bei anderen sachen.
und was avh u. jeff'n angeht:
ja, anderen zu sagen, was die falsch machen, war schon immer die hauptfähigkeit der aufklärungseliten. nur mit dem eigenhandeln haperts da. oder wo hat avh einen fond in we für freikäufe oder gar befr.-kämpfe organisiert o. ä.?
ach ja: rum ist eig. nix für den mengenkonsum. mir reichen 1-3 flaschen pro jahr, je nachdem wieviele u. welche gäste ich habe. die nehmen bis zu 3/4tel des angeschafften. zum suff/dauertörn ist der nat. zu teuer.
avh war wohl u.a. in Simón Bolívar verknallt, Kohle konnte er aber nicht für ihn Sammeln, also die grosse "Revolution" mit der avh durchaus symphatisiert hatte um die Einheimischen von ihrem Joch zu befreien. Er musste nach seinen Reisen und nach dem Tod von Friedrich Wilhelm III. bei seinem Sohn Friedrich Wilhelm IV. den N**** machen damit er was zu beissen hatte.
:-(
Und Simón Bolívar war auch ein echter Menschenfreund wenn es darum ging dem Feind zu zeigen wo der Hammer hängt, Gefangene? Whatn dat?
..."mir reichen 1-3 flaschen pro jahr"...
Alles eine Standortfrage, die schaffe ich im Monat.
;-D
ähem hab mich verhackt: cpt. comark heist das sehr passable gesöff hier, c. morgan dark geht bei amazon für knapp 11 E.
Ich liefer zu "Simón Bolívar Amazon" - Aktionspreis 750 ml "Viva la revolución" für schlappe 9,99 Euronen.
:-D
Mann, Biene, halte durch! Es kommen wieder bessere Zeiten. Wie sieht es aus bei euch?
Wenn ich es bis März nicht gebacken bekomme stehe ich auf einmal vor deiner Tür.
:-D
:-D
:-D
Hier wird die Lage auch etwas ruhiger.
:-/
Wer die Wurzeln des heutigen Denkens (!) auslöschen will, hat das Problem nicht verstanden.
Ein Montesquieu-Zitat in die Mod zu nehmen - schon krass.
Kein Wunder, dass die Unruhe zunimmt.
^^
ich war nicht dabei, aber für die frage, welche profit-wirtschaftliche u. ernährungsmäßige rolle karibischer cane-zucker damals in e./we so einnahm, sind die beiden womöglich zu spezielle, zu wohlhabende kandidaten.
zur verknüpfung von cane mit der sklaverei:
in der tat stellte watt ja bloß den techn. endpunkt einer 80 bis 100 jahre vor ihm einsetzenden entwicklung von schwermaschinen und großanlagen auf thermisch-oxidativer basis dar, der für die folgenden 100 jahre gültig blieb. insoweit gab der techn. stand wohl schon vor ihm die maschinenbasierte VERARBEITUNG von cane her, so dass ich das argument, so wahnsinnig bedeutend könne der zucker-export ja gar nicht gewesen sein, von dieser seite her so nicht aufrechterhalte. allerdings sehe ich kaum verwertbare zahlenwerke inkl. nachvollziehbarer schätzungen, welche bedeutung der karibik-zucker hins. profiten, verlusten, kapitalintensität und anteil an bip/gesamtwirtschaft bis 1800 bzw. auch bis 1900 wirklich hatte. für die kommerz. nutzung EN GROS ist hinsichtlich der VERARBEITUNG sklaverei jedenfalls überflüssig bzw. dysfunktional. ganz anders sieht das bei der ERNTE aus: sieht steht an der spitze aller scheußlichkeiten, die manuelle agrarwirtschaft überhaupt bieten kann, - und die maschinisierung der ERNTE ist nach meinem unmaßgeblichen eindruck sinnvoll erst vor einigen jahrzehnten auf den cane-großflächen im süd-osten der usa in gang gekommen. auf jamaika 1982 habe ich rund 200 menschl. cane-ernter gesehen/erlebt. nur in der nähe von kingston mal eine maschine, die aber kaum vorwärts kam, und ca. 30 manuelle ernter um sich hatte. diese oberscheußlichkeit der ernte, - cane ist eben kein hohles "rohr", sondern unten ein zäher vollstab von 1 bis 3 daumendicken - die ohne blutende oberflächen-wunden - auch bis hin zum teil-abgetrennten fuß usw. - nicht zu haben war, prädestiniert natürlich für den rücksichtslosen einsatz von sklaven, die ja nach ihrem verbrauch billig und umstandslos zu ersetzen waren. die hat afrika zwar seit je nach arabien u. indien exportiert, lange vor dem portugiesen-besuch, aber in dieser zeit war eben die notwendig maschinelle verarbeitung für die kommerziell-großkapitale zucker-ausbeute noch nicht entwickelt, - leichter zu gewinnende süßungsalternativen wie datteln, trauben, süß-hirse, honig usw. gabs ja auch.
von daher sieht es mir danach aus, dass sich hier ein (über-) angebot an sklaven seitens afrikanischer küsten-u.-herrenvölker auf die dauer seine kommerzielle und natürliche NISCHE gesucht, gefunden und ausgebaut hat. die portugiesen und nachfolger hatten waren wie feuerwaffen, spirituosen u. v. a. m. im gepäck, die gegen sklaven NICHT von arabern ff. bis indern zu bekommen waren. diese neuen optionen, die portug. u. a. boten, führten zur steigerung der afrik. sklaven-"produktion", um gegenwerte zu erzeugen. da hatten die portug. u. ihre nachfolger zunächst eigentlich ganz anderes im sinn, indien-güter wie gewürze, tuche, drogen etc., natürlich gold u.silber, edelsteine, sowie schlichte nutzwaren, lebensmittel usw. aber kaum sklaven. doch west-küsten-afrika war überhaupt nicht dazu bereit, solche sachen herzugeben. das hat dann mit dem tieferdringen der europäer in den kontinent, gerade auch entlang der innerafrikanischen spalt- u. feindschaftslinien, ja auch nicht mehr funktioniert: die e. nahmen sich das, was sie nicht billig und einfach kaufen konnten. das ging so - wie in brit. indien - weil auch afrikaner glaubten, die neuen kräfte für ihre binnen-fehden einspannen zu können ohne dafür künftig furchtbare preise bezahlen zu müssen.
Für die tiefe der europ. verstrickungen in die massen-sklaverei zw. afrika und amerika/cane wäre es wichtig, den anteil der durch europäer gefangen genommenen und dann verschifften sklaven an den vermutlich 12,5 mio. nach amerika verschleppten zu kennen.
auf der anderen seite des atlantiks und ca. 60 bis 80 jahre NACH dem beginn der afrika-indien fahrerei mit dem aufbau des angebots-druckes an sklaven, standen die amerika-fahrer vor der frage, was damit anzufangen sei, wenn das lose gold usw. abgeräumt war. schon früh hat man alles mögliche probiert und entspr. zeug von europa, mittelmeer, afrika u. indien mitgebracht. darunter auch zuckerrohr-setzlinge. so - ich glaube, noch columbus selbst - kurz nach/um 1500 nach hispaniola.
kaffee u. kakao erfordern geradezu sacharose, möglichst neutral, was die sonstigen aromen angeht, ausgenommen vlt. vanille, zimt u. ä.. ihr ursprung als getränkzubereitung liegt wohl in mittel- u. südamerika.
- der kontakt zu weit-entfernten ökonomien erbringt
die aussicht auf neue gebrauchs- und tausch-werte
und weckt und befeuert bisher un-gekannte bedürfnisse und geschmäcker.
- einige schwierigkeiten entstehen dabei durch fremde territoriale souveränitäten,
die ihre schätze nicht bloß-hergeben, verschleudern, sondern
an höchst-bietende, möglichst monopol-artig, teuer verkaufen/tauschen wollen.
- einige schöne hinweise bringt der jüngst aktualisierte wikipedia-beitrag:
"portugiesische kolonialgeschichte" darin:
"die wirtschaft im portugiesischen kolonialreich."
- die konkurrenz im fern-handel,
die staatlich-gestützte rivalität um rohstoff-extraktion (darunter auch sklaven)
machte "bewaffneten handel", technische fortschritte in den kriegs-marinen
zur geschäfts-grundlage, die gewaltsame erschließung von reichtums-quellen
und deren monopolisierung machte die riskant-hohen investitionen
(durch kapital-sammelnde companien, krediteure, engagierte staats-oberhäupter):
gewinn-bringend.
»Hier zeigt sich exemplarisch, dass allem bisher Geschehenen und Gewordenen der Mehltau der zeitgemäßen Sichtweisen übergestülpt wird. Geschichtslosigkeit als Geschichte, natürlich ›korrekt‹ verpackt.«
Ich würde sogar noch weiter gehen: Iris Dährmanns Buch ist ein nicht ganz unerheblicher Baustein in dem Versuch, nunmehr die komplette Historie aus heutiger Identitätspolitik-Sichtwarte quasi neu zu »erfinden«. Das ist nicht nur deswegen wenig prickelnd, weil man in den Zeitläuften allesamt Kinder ebenihrer Zeit finden wird – Frau Dährmann mit ihrem identitätspolitischen Ansatz ist da ja das allerbeste Beispiel ;-). Der Versuch, den sozialistischen Klassikern falsche Prioritätssetzungen an die Backe zu nähen, leistet Sichtweisen, die Geschichte rein über den Faktor Moral interpretieren und vermittels ihrer bruchstückhaften, »dekonstruierenden« Methodik das Gesamtbild grob verfälschen, zumindest Vorschub.
Beispiel: die US-Sklavenbefreiung. Materiell möglich wurde sie durch ein stark heterogenes Bündnis – zu dem neben Abolitionist(inn)en eben auch gemäßigte Fraktionen der bürgerlichen Liberalen stießen. Der Kampf gegen die Sklaverei wurde übrigens auch von der frühen Arbeiterbewegung nachhaltig unterstützt. Neben den Liberalen hatten die britischen Labour-Vorgänger – Marxens Zeit- und Kampfgenossen – daran einen nicht unerheblichen Anteil. Auch später waren es immer wieder Sozialist(inn)en, die sich – sicher nicht in jedem Fall in der gebotenen Konsequenz – die Anliegen antirassistischer und antikolonialer Kämpfe zu eigen machten.
Das Haupt-Manko von Dehrmanns Standpunkt ist, dass er – obwohl er das Gegenteil behauptet – letztlich nichts Neues liefert. Was er liefert, ist letztlich Anschwärzerei. Im konkreten Fall wäre ein theoretischer Ansatz sicher besser gewesen – wobei es durchaus Theoretiker(innen) gibt, die diese Formen historischer Aufarbeitungen liefern (Beispiel: Slavoj Žižek). So ist es lediglich eine Fleißarbeit: hier ein großer Schmutzkorb – bitte waschen! Typischer Fall von Identitätspolitik: sich auf ein möglichst hohes moralisches Ross setzen – und die Fragen praktischer Umsetzbarkeit tunlichst ignorieren.
Ich finde den WP-Artikel in der S.-Frage nicht sehr erhellend, sondern widersprüchlich bis schmierig:
Sonst mit Lit.-Verweisen/Quellen ja nicht geizig, bleiben die in dieser Frage ganz weitgehend aus.
Und was mag es bedeuten: "Bei Schwarzafrikanern war die Jagd leichter. Man fing sie selber, meist wurden sie von maurischen oder schwarzafrikanischen Händlern abgekauft". Also was jetzt? Das Letztere stützt ja meine These, dass es vor den Port. längst eingeübte, AFRIKANISCHE Strukturen des S.-Handels und v. a. der S.-"GENERIERUNG" gab.
Und dann "wurden andere Reichtümer" [als die Sklaven] "nicht gefunden", aber später eben doch alles mögliche, Gold, Edelsteine u. v. a. m. da rausgezogen. Das hatte mit "nicht zu finden" weniger zu tun als damit, dass die eingesessene Kaufmannschaft der afrik. Westküste eben nicht im Traum daran dachte, ihre kostbaren Güter, die auch im arabisch-indischen Handel von Bedeutung waren, an diese "Neuen" zu verscheuern, die kaum die Kultiviertheit und verläßliche Tradition der eingeübten Handelsbeziehungen wie zu den Arabern, Muslimen aller Couleurs, z. T. sogar der Inder etc. besaßen, sondern die wie die nassen Hühner stanken, wenn sie nach Wochen endlich von ihren Schiffen runterkamen und sich dann auch kaum vornehm verhielten.
"Bereits 1441 hatte Antão Gonçalves die ersten schwarzafrikanischen Sklaven nach Portugal mitgebracht. Davor hatte man Mauren und die Urbevölkerung der Kanarischen Insel versklavt, was aber schwierig war, da beide Völker sehr wehrhaft waren. Bei Schwarzafrikanern war die Jagd leichter. Man fing sie selber, meist wurden sie von maurischen oder schwarzafrikanischen Händlern abgekauft. Vom 1448 gegründeten Handelsstützpunkt Arguim (im heutigen Mauretanien) aus begann ein reger Handel mit Sklaven, der weitere Entdeckungsreisen der Portugiesen finanzierte; andere Reichtümer waren bis dahin nicht gefunden worden. Nur die Zuckergewinnung, zum größten Teil auf Madeira, brachte ebenfalls Profite.
1444 trafen 280 Sklaven in der portugiesischen Stadt Lagos ein, davon waren 46 der Gewinnanteil für Heinrich den Seefahrer. Um 1450 herum kamen jährlich 700 bis 800 Sklaven nach Portugal. Mit der Entdeckung des Kongoflusses 1482 nahm der Sklavenhandel stark zu. Jährlich wurden auf den Sklavenmärkten von Lissabon und Lagos 12.000 Menschen verkauft. In dieser Zeit entwickelte sich der Kongo als Hauptlieferant von Sklaven, später wurde es Angola."
Nur seltsam, dass andere Sklaverei-Artikel in WP die angeblich in Europa weiterverkauften S.-Mengen so nicht bestätigen können, zumindest nicht hins. der weiteren Verwendung, - von ein paar weibl. Küchenhilfen im Gebiet des heutigen Südfrankreichs u. ä. mal abgesehen. Und selbst dort: WENN es diese S.-Mengen nach Europa gegeben hat, dann offenbar nur, um diese alsbald "freizulassen" und der üblichen, hoheitlichen Herrschaft als Untertanen zuzuführen. Genetisch ist jedenfalls kaum etwas davon zu sehen in der europ. Bev.-Entwicklung, - ganz im Ggs. zur europ. Genetik im fruchtbaren Halbmond von der Türkei bis nach Nordafrika.
Für die europ. Geschichtsschreibung als überlegener Weltimpuls müssen Andere zwangsläufig zu reinen Opfern geschrieben werden, die m. o. w. willenlos um das Zentralgestirn europ. Renaissance & Aufklärung kreisen.
Auch wenn es für mich nicht zwingend notwendig ist, dass immer Neues geliefert werden muss (insbesondere dann nicht, wenn das Alte klug und richtig ist), bin ich im Kern absolut bei Ihnen.
Identitätspolitik 2020 ist für mich wie ein Furunkel am Gesäss der verwöhnten Hätschelkinder dieser Gesellschaft.
Gestern stieß ich auf ein großes Bohay bei hessenschau.de. Eine Landmännin von uns aus Blacktown Fulda erhielt meinen verdiente sonntägliche Beachtung. Menschen, die dieses Thema zu einer Petition aufblasen, sind für mich nichts anderes als die Hofnarren des heutigen Turbokapitalismus. Ob die junge Frau Menschen aus sozialen Brennpunkten persönlich kennt? Ob sie an deren Nöten teilnimmt? Teilen -die vergessene Tugend.
Mein Sonntag hatte jedenfalls - ohnmächtig-mächtige - Struktur. ;-)
Danke für diese kompetente und theoretisch anspruchsvolle Replik. Als ich den Artikel las bekam ich ein flaues Gefühl, daß hier etwas übergestülpt wird, aus heutiger Sicht, ist doch ok, daß sich Marx für den ausgebeuteten "weißen" Arbeiter seiner Zeit engagierte :-)
Alle Menschen sind gleich und haben unveräußerliche Rechte.Aber wer Mensch ist, war allzuoft in der Geschichte Auslegungssache.Frauen - in vielen Teilen der Welt erst mit Wahlrecht versehen um die 100 Jahre. Nur ein Beispiel.
Schwule, LGBT - auch in Deutschland bis vor kurzem keine Ehe- und Erbrechte... Und bis vor 30 oder 40 Jahren...
Juden in Deutschland 1933 bis 45 - entmenschlicht. Eher als Ungeziefer von der Propaganda eingestuft...
Schwarze oder dunkelhäutige Menschen - eben "ganz einfach" nicht wirklich zu den Menschen gezählt.
Das Problem fängt stets an, wenn man Menschen entmenschlicht. Leider hat das zu oft allzugut funktioniert.
"Schwarze oder dunkelhäutige Menschen - eben "ganz einfach" nicht wirklich zu den Menschen gezählt."
Da ist natürlich auch was dran, trifft aber, wie Sie ja zuvor schreiben, durchaus nicht nur "Schwarze". Wobei die Grenze zwischen Nicht-(ganz!)-Mensch und Unmensch/Schlechtmensch/Abschaum/Ungeziefer etc. da gar nicht so wichtig ist.
Und die Versklavung war - u. z. T. IST, s. IS, Boko Haram u. ä., - innerafrikanisch längst gegeben, und NICHT die Folge der entspr. "Einteilung" durch Europäer, die auf Sklaven zunächst gar nicht zielten. Vielmehr 'mussten' sich die Fernhandelsfahrer auf diese Deals einlassen, Feuerwaffen, Sprit, ... gegen Sklaven u. gegen die weitere Fahrt/den Stützpunktbetrieb für die Flotte, wenn ihre 'Unternehmung' nicht als gescheitert in die Geschichte und die Bücher der Geldgeber eingehen wollten. Bauchschmerzen machte das den vermutlich weniger skrupulös aufgestellten See- u. Handelsleuten selbst zunächst kommerziell, aber bei den europ. Ursprungsgesellschaften bestand da auch eine große Reserve, sowohl was die Einschätzung der Erfolgschancen als auch das Wiederaufleben der Sklaverei anging. Da muss man sagen, dass der europ. Geist, der sich als global überlegen verstand, hier gerade erst erwachte. Zuvor war aus mittel- bis westeurop. Sicht der "Orient" der Ort von Reichtum/Wohlstand, Kultur, Wissenschaft und des "guten Lebens". Von daher war man noch gar nicht soweit, die eig. Reserve ggü. der Sklaverei als Universalwert ggü. aller Welt als Maßstab anzulegen. Treten dann Leute in den Horizont, die diesen Abstand zur Sklaverei nicht entwickelt haben, weder auf Seiten der Versklavten noch der Sklavenhalter, dann wird das zwangsläufig als deren Sosein in solchen "Einteilungen" angenommen. Wie gesagt, das moderne "Subjekt", dass zur Selbstentfaltung statt Knechtschaft quasi schon verpflichtet ist/wurde, war noch nicht geboren, steckte allenfalls seine Schädeldecke aus dem Geburtskanal. Klar geriet die spätere "Aufklärungs"-Philosophie darüber schwer ins Schleudern, - über die Pirouetten daraus kann man heute noch schwindelig werden. (Unter anderem eben auch im Konflikt des Freiheits- u. Gleichheitsimperativs vs. des Respekts vor den individuellen oder kollektiven Unterwerfungen, Gehorsamkeiten, Loyalitäten usw.)
Es waren die von Europa rausgedrückten, exportierten, oben von mir benannten, europ. "ABLEGER", die die Nachfrage nach der, - ab etwa 1730 MASSENHAFTEN - Versklavung und Verschiffung nach Amerika so massiv befeuerten und schließlich sogar bis zur Gefangennahme in die eig. Hände nahmen.
Unter diesen höchst unterschiedlichen Protagonisten der Prä-USA verband lediglich die Leer-/Allgemeinformel, hier könne jede/r nach seiner Fasson "selig werden", die disparaten Teile, wozu der Freiheits- u. soweit zur F. notwendig: der Gleichheits-, -Imperativ qua Verfassung dann das - eben etwas hohle - Werte-Fundament des Staatenbundes, später auch "des" Bundesstaates insgesamt lieferte. Aber immerhin stößt sich das Sklaverei-Prinzip dann doch auch mit den derart generalisierten und verankert-codifizierten Freihheits- u. z. T. Gleichheits-Werten, dass es auch darüber zum - so einzigen - Bürgerkrieg der USA kommt.
@dosSehr geehrter dos, nun ein freundliches Feedback zum Schreibstil: wenige Abkürzungen sind OK, müssen aber nicht. Ein "z. B." nimmt man hin. Aber in Ihrem Stil empfinde ich es zu viel. "wozu der Freiheits- u. soweit zur F. notwendig..." oder " u. z. T. IST, s. IS"Es stoppt einfach zu oft den Lesefluss, und man muss kurz nachdenken, was diese Abkürzung wieder heißt...Freundlicher Tipp, freundliche Bitte: weniger ist mehr.
sicher, das laufende ersetzen von platzhaltern und abkürzungen ist lästig. aber meine schreibe ist nicht nur auf leser-wirkung aus, sondern dient auch mir selbst. und da ist, auch infolge der behinderungen, oft ein möglichst geringer schreibaufwand wichtig.
GErade ist mir eingefallen, nach den beiden moderierten Kommentaren zu sehen. Das andere, schwäbische hat sich inzwischen als harmlos genug für den dF erwiesen - Montesq. hingegen nicht.
Ist es so peinlich festzustellen, welche rass. Ges. die Aufklärer genuin hatten?
So langsam verstehe ich die gewöhnungsbedürftige Schreibweise einiger Foristen hier: das ist wohl eine Art Notweh-r
....diese "Art Notweh-r" habe ich (und nicht nur dort) bereits in einem Kommentar unter "Zuversicht in Zeiten der Krise" (so) erklärlich-beschrieben:
....was sich (zumindest für mich) nur noch mit einer philosophisch-autistisch steppenwolf-elfenbeinturm-haften ....vom irdisch-weltlich-bürgerlich-banal-normalen losgelöst ..... sich auf einer "Höheren Warte", Alle und Alles (auch sich Selbst) kritisch-betrachend-hinterfragend ...befindend....mit einer gewissen psychologisch-dramaturgisch-taktisch-geschickten (gar manchmal brachialen) Darstellungs-Eleganz be-schreibend .... dem möglichst Würde-vollen Ende entgegen ..... aushalten lässt.....
Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) - § 115 Verkehr mit Gefangenen
(1) Ordnungswidrig handelt, wer unbefugt
...
2.sich mit einem GEFANGENEN, der sich innerhalb einer VOLLZUGSANSTALT befindet, von außen durch Worte oder Zeichen verständigt.
(2) GEFANGENER IST, wer sich [...] in BEHÖRDLICHEM GEWAHRSAM befindet.
(3) "WEHdem, DER....!!!"