„Sie wird weiter schweigen“

Im Gespräch Will Beate Zschäpe eine Aussage machen und hat sich daher mit ihren Anwälten gestritten? Der Nebenklage-Anwalt Sebastian Scharmer hält das für unwahrscheinlich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2014
Beraten das weitere Vorgehen: Die Immer-noch-Anwälte der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe
Beraten das weitere Vorgehen: Die Immer-noch-Anwälte der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe

Foto: Marc Müller/ dpa

Der Freitag: Herr Scharmer, in der kommenden Woche geht der NSU-Prozess in die Sommerpause. In den letzten Verhandlungstagen stand das gesamte Gerichtsverfahren plötzlich auf der Kippe. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe gab an, das Vertrauen in ihre Anwälte verloren zu haben. War das ein taktischer Kniff von ihr, oder gibt es wirklich eine Vertrauenskrise?

Sebastian Scharmer: Für einen taktischen Kniff war es zu schlecht gemacht. Der von ihr geäußerte Verlust des Vertrauens in ihre Anwälte war, so meine ich, ernst gemeint, aber sie hat es letztlich nicht durchgezogen. Wenn sie ihre Verteidiger wirklich hätte austauschen wollen, dann hätte sie in ihrer Begründung für das Gericht auch die Ver-teidigungsstrategie offenlegen müssen. Ab