Smarter Typ aus dem Big-Brother-Container

"Phänomen Fortuyn" Das Muster autoritärer Politik-Manager und konservativer Kulturpatriot zielt auf die Ängste der etablierten Mitte. Mit dem traditionellen Rechtsradikalismus hat es nur wenig zu tun
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Einiger Leitartikler hielten für den ermordeten holländischen Politiker Wilhelmus Pertrus Simon ("Pim") Fortuyn eine ganz große Schublade bereit. Zusammen mit Haider, Le Pen, Umberto Bossi, Pia Kjaersgaard und Carl Hagen wurde er als "Rechtspopulist", "Rechtsextremist" oder "Rechtsradikaler" eingestuft. Damit wird das "Phänomen Fortuyn" unterschätzt, denn vom hemdsärmligen Rechtsradikalismus und offenen Rassismus eines Le Pen oder Bossi trennten den streng katholischen Dandy aus Rotterdam Welten.

Ob es sich nun um Jörg Haider, Umberto Bossi, Jean-Marie Le Pen oder dessen Gegenspieler Bruno Mégret handelt - diese europäischen Rechtsradikalen sind in Habitus, Stil, Ideologie und politischer Programmatik Politiker von vorgestern. Sie gaukeln dem Wah