So schräg, so schön

London-Krimi In „Lady Bag“ betrachtet Liza Cody die Stadt von unten und das Genre vom Rand her
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2014
Alle Bilder dieses Spezials stammen aus der Fotoserie „Vele“ von Tobias Zielony*
Alle Bilder dieses Spezials stammen aus der Fotoserie „Vele“ von Tobias Zielony*

Foto: Tobias Zielony

Liza Cody war ganz vorn dran: 1980 setzte sie ihre Detektivin Anna Lee in die Welt. Da war die Hard-boiled-Szenerie noch ganz von männlichen Privatdetektiven bestimmt, erst kurz danach erfanden in den USA Sara Paretsky V. I. Warshawski und Sue Grafton Kinsey Millhone. Paretsky und Grafton sind ihren Heldinnen bis heute treu, was sich ökonomisch rentiert, Grafton hat sich immer schön das Alphabet langgeschrieben, von A wie Alibi bis W wie Wasted, die Bestsellerlisten immer fest im Blick. Liza Cody dagegen hatte nach drei Romanen von ihrer Protagonistin genug, sieht man von Kurzauftritten in der darauffolgenden Trilogie ab. Deren Heldin hieß Eva Wylie, war Catcherin, lebte in einem Wohnwagen auf dem Schrottplatz, hatte einen Ton am Leib, dass einem angst und bange werden