Überlegen jetzt viele Politiker im Westen, warum sie schweigen, wenn dieses Bild auftaucht? Wo bleibt der Aufschrei der Herren Schröder, Fischer und Scharping, die doch in der Vergangenheit viel aufschäumende Empörung zu bieten hatten, wenn "humanitäre Katastrophen" über uns hereinbrachen? Ist Schröder auch mit dieser zoologischen Auslegung von Menschenrechten "uneingeschränkt solidarisch"? Hat Fischer kein gequältes Gesicht für Guantánamo vorrätig oder ist die Gesinnungsethik gerade blank? Ist uns Scharping beim Thema "Mittelalter und Menschenkäfig" nicht einen seiner markigen Sermone schuldig? Offenbar nicht. Oder besser nicht.
Es ist auf jeden Fall aufschlussreich, nun verfolgen zu dürfen, wie sich die durch aktive Kriegsbeteiligung in Afghanistan und anderswo bei den Amerikanern erwirkten Kritikrechte der Westeuropäer - vor allem der Deutschen - in dieser Sache auswirken.
Der Gefangenen-Kniefall von Guantánamo mag andeuten: Je länger die Weltschlacht gegen den Terror dauert, um so berechenbarer wird sie in ihrer unbekümmert rustikalen, eindrucksvoll zeitgeistigen Rationalität. Unterwirf Dich und halt den Käfig sauber!
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