So viele Bomben wie möglich

Kosovo-Krieg Vor zehn Jahren schickte die rot-grüne Regierung erstmals seit 1945 wieder deutsche Soldaten in den Kampfeinsatz. Es durfte keine Feuerpause geben
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Es war am 24. März 1999 kurz nach 20 Uhr, als Bundeskanzler Gerhard Schröder während eines EU-Gipfeltreffens im Berliner Hotel Intercontinental in einem improvisierten Fernsehstudio vor die Kameras trat. „Heute Abend hat die NATO mit Luftschlägen gegen militärische Ziele in Jugoslawien begonnen“, verkündete Schröder mit ernster Miene. In seiner vorbereiteten Ansprache erklärte er den Deutschen, dass „zum ersten Mal nach Ende des Zweiten Weltkrieges deutsche Soldaten im Kampfeinsatz“ stünden. Anders als von Schröder behauptet führte die Bundesrepublik durchaus Krieg. Einen Krieg, der völkerrechtlich nicht legitimiert und dessen Planung und Führung von militärischen Illusionen geprägt waren.

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