Sogar andere Farben auf dem Cover

Macht In der Literatur und im Literaturbetrieb sind die Frauen eindeutig in der Überzahl. Nur nicht da, wo es um Führung geht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2021

Als vor ein paar Wochen der Bild-Chef Julian Reichelt dann doch gehen musste, war meine Freude zunächst groß. Und nicht nur meine, ein paar Stunden lang brummte mein Handy, weil auch meine Freundinnen die Nachricht nicht allein feiern wollten. Obwohl keine von uns direkt betroffen war.

Diese grimmige Freude hat eine Menge damit zu tun, dass wir letztlich alle noch auf das große #metoo der Buchbranche warten. Seit Jahren haben wir unsere Listen im Kopf, mit den Namen derer, die es eigentlich treffen müsste, aber es ist schwierig. Machtdynamiken sind komplex, Angst und Scham spielen eine Rolle, Frauen wird oft nicht geglaubt, und – wie man am Fall Reichelt gesehen hat – vieles gilt ohnehin nur als Kavaliersdelikt, als Marginalie, und schon bekunden andere M