Solistin auf dünnem Eis

Ursula von der Leyen ist zuletzt nur noch wenig geglückt – nun hat sie sich ganz ins Abseits manövriert
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Immer wieder hat Ursula von der Leyen getestet, wie viel Modernisierung die Union verträgt. Nun war das selbst der Kanzlerin zu viel
Immer wieder hat Ursula von der Leyen getestet, wie viel Modernisierung die Union verträgt. Nun war das selbst der Kanzlerin zu viel

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Die Frisur ist flotter geworden, das Lächeln einprogrammierter. Und dann ist da noch diese Falte – scharfkantig, senkrecht, direkt über der Nasenwurzel. Wer beobachtet, was Politik mit Menschen macht, sieht viele Arten, wie sich Anstrengung, Verbitterung oder Resignation in Gesichter eingraben: Hängende Mundwinkel, horizontale Furchen quer über der Stirn. Bei Ursula von der Leyen jedoch weist selbst dieser physiognomische Tribut an die Macht nach oben. So wie alles an ihr: der kerzengerade Rücken, die mit Hackenschuhen gestreckte Größe, die schlanken Hosenanzüge, die steile Karriere. Alles drängt nach oben. In diesen Tagen könnte Ursula von der Leyen jedoch eine neue Erfahrung machen: Dort oben ist die Luft verdammt dünn geworden