Sonst wäre ich nicht Kommunist

Im Gespräch II Heinz Stehr über das Jahr 1968, Demokratie im Sozialismus und die Schwierigkeit, Vorsitzender der DKP zu sein
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Knapp 20 Jahre nach dem Ende der DDR erscheint die einst von Ostberlin unterstütze DKP vielen nur noch als Anachronismus. Im September 1968 gegründet, hatte die kommunistische Partei durchaus einmal viele Linke angezogen. Doch davon ist nichts mehr zu spüren. Eher schlecht als recht plagt sich die DKP mit Mitgliederschwund, Überalterung und politischer Isolation.

Freitag: 1968 war links und wild, ein Aufbruch politisch und kulturell. Sie waren damals 22 Jahre alt. Was fanden Sie attraktiver: die APO oder die gerade gegründete DKP?
Heinz Stehr: Die 68er waren für junge Leute wie mich sehr attraktiv. Die Bewegung suchte den Bruch mit vielem, was uns zuwider war in dieser Gesellschaft. Für mich als Kommunisten, ich war 1962 in die illegale KPD eingetreten, w