Sozialismus in der Streichholzschachtel

Aussenperspektive Das Filmjahrbuch der DEFA-Stiftung liefert aufschlussreiche Beiträge zur ostdeutschen Filmgeschichte wie zum Kino der Gegenwart
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Apropos: Film 2004, das umfängliche, großformatige Jahrbuch der DEFA-Stiftung, hat immer zwei Seiten im Blick: die Gegenwart des deutschen Kinos und die Vergangenheit des (ost)deutschen Films. Nun sollte man meinen, dass dieser Anspruch am besten dort eingelöst wird, wo sich beides verbinden lässt. Der Schwerpunkt "Schauspieler und Film", mit dem das Buch eröffnet, ist jedoch sein schwächster Teil, und man ist geneigt zu sagen: gerade weil er für seine Erkundung des zeitlosen Themas nur Ausflüge in die DEFA-Vergangenheit unternimmt.

Der Filmemacher Egon Günther (Der Dritte, Die Schlüssel) vergleicht in einem fabulierfreudigen Essay die Arbeit des Regisseurs mit dem Schauspieler mit der von Falkner und Falke. Das liest sich nett, hat aber ob