CGT-Chef Philippe Martinez fordert die Regierung von Emmanuel Macron entschlossen heraus

Kraftprobe Frankreichs wichtigste Gewerkschaft hat das Momentum im Streik der strategisch wichtigen Brennstoffindustrie voll erkannt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2022
Über die Jahre hat Martinez gelernt, dass ein gut gespielter Wutanfall zum Repertoire eines jeden Gewerkschafters gehört
Über die Jahre hat Martinez gelernt, dass ein gut gespielter Wutanfall zum Repertoire eines jeden Gewerkschafters gehört

Foto: Samuel Boivin/Nurphoto/Imago Images

Sein wichtigstes Requisit trägt Philippe Martinez im Gesicht: einen buschigen schwarzen Schnauzbart, inzwischen von ein paar grauen und weißen Fäden durchzogen. So viel inszenierter Bourgeois-Schreck muss sein, für den Vorsitzenden des großen Gewerkschaftsbundes Confédération générale du travail (CGT) in Frankreich, wo sich das Kapital in der Regel erst an den Verhandlungstisch setzt, wenn es dazu geprügelt wurde. ​Der gelernte Metaller Martinez praktiziert das routiniert. Auf Jugendbildern zeigt er noch ein schlecht rasiertes, weiches Hidalgo-Gesicht. Der spanische Vater hatte im Bürgerkrieg gegen General Francos Faschisten gekämpft, bevor er in die Pariser Banlieue flüchten musste.

Über die Jahre hat Philippe Mart