Späte Suche nach den braunen Wurzeln

Verfassungsschutz Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm das Bundesamt für Verfassungsschutz hochrangige Nazis in seinen Dienst. Erst jetzt lässt die Behörde ihre Geschichte aufarbeiten
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Am 26. Februar 1942 schickt SS-Obersturmbannführer Kurt Lischka aus Paris ein Fernschreiben an Adolf Eichmann im Reichssicherheitshauptamt betreffs „Abschub von Juden und Jungkommunisten nach dem Osten“. Lischka mahnt, „im Interesse der Stärkung der deutschen Autorität im besetzten Gebiet“ sei ein schneller „Abschub“ der zwei Monate zuvor verhafteten 1.000 Juden „dringend erforderlich“. Nicht nur werde seine Dienststelle in Paris mit „Eingaben für die Befreiung dieser Juden belästigt“. Der noch nicht erfolgte „Abschub“ werde zudem auf französischer Seite „als deutsche Schwäche ausgelegt“.

Lischkas Intervention in Berlin hat Erfolg. Eichmann sagt zu, die inhaftierten Juden n