Liebe Leserinnen, liebe Leser,
kurz vor seinem 10. Jahrestag ist die Existenz des Freitag in Gefahr. Ohne zusätzliche Abonnenten und ohne Spenden könnten wir nicht mehr als Wochenzeitung erscheinen.
Was ist geschehen? Seit Ende 1999 gibt es leider einen deutlichen Abonnentenrückgang. 650 Abonnenten gingen uns verloren. Das hat tiefe Löcher in unsere ohnehin schon knappen Kassen gerissen, die durch weitere Verlegerzuschüsse nicht mehr ausgeglichen werden können.
Als der Freitag im November 1990 durch den Zusammenschluss von Sonntag (Ost) und Volkszeitung (West) entstand, war allen klar, dass mit dem Erscheinen der ersten - und bis heute einzigen - Ost-West-Wochenzeitung eine Reise ins Ungewisse begann. Ohne Ihre engagierte und solidarische Treue, liebe Leserinnen und Leser, hätte sie vermutlich längst ein Ende gefunden. Fast zehn Jahre Freitag sind auch zehn Jahre zugreifender Verbundenheit der Leserinnen und Leser mit dem Blatt. Erinnert sei nur an die Rettungsaktion vom Februar/März 1995, als durch die Hilfe Vieler das Überleben der Zeitung gesichert werden konnte.
Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang auch der ermutigenden Reaktionen, die uns vor Jahresfrist erreichten, als die Zeitung vielen Autorinnen und Autoren ein Podium war, um ihre kritische Haltung zum NATO-Luftkrieg gegen Jugoslawien zu artikulieren und zu begründen. Im Aushalten dieser Differenz zum damaligen öffentlichen Mainstream in Deutschland fühlen wir uns heute bestätigt. Vieles wird inzwischen von anderen Zeitungen übernommen, was der Freitag schon vor einem Jahr in Distanz zur rot-grünen Regierung schrieb.
Da wir derzeit leider nicht davon ausgehen können, dass es innerhalb der nächsten Wochen und Monate gelingt, neue Abonnentinnen und Abonnenten in solcher Zahl zu gewinnen, wie das nötig wäre, um die vorhandene Finanzlücke zu schließen, müssen wir auch andere Wege gehen. Deshalb rufen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, dazu auf, die Redaktion zu unterstützen - im Augenblick fehlen rund 450.000, - DM pro Jahr. Redaktion und Verlag können durch eigene Sparbeiträge 200.000, - DM aufbringen. Also brauchen wir eine Einnahmeverbesserung von rund 250.000, - DM, um weiter als Wochenzeitung erscheinen zu können.
Spätestens bis zum 1. September müssen wir das geklärt haben, weil die laufenden Verluste danach nicht mehr getragen werden können. 250.000,- DM zusätzliche Einnahmen, das bedeutet 1.300 neue Abos oder 650 neue Förderabos. Bis Anfang September werden wir das nicht schaffen. Deshalb sind wir dringend auf zusätzliche Geldspenden angewiesen.
Mit den nächsten Ausgaben werden wir Sie Woche für Woche über den aktuellen Spenden- und Aboeingang informieren. Für nähere Auskünfte stehen wir auch gern persönlich zur Verfügung (Sie können Geschäftsführer Heinrich Eckhoff unter 030/2500 8733, die Redaktionsleiter Detlev Lücke und Lutz Herden unter 030/2500 8713 beziehungsweise 030/2500 8715 erreichen.)
Wir bitten um Spenden auf das Konto 19864100, bei der Postbank Berlin, BLZ 100 100 10, Stichwort: "Zehn Jahre Freitag"
Verlag und Redaktion des Freitag
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