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Tatort Ziemlich viel Ungereimtes im vorletzten Fall von Dellwo und Sänger: In "Architektur des Todes" leidet eine ganze Stadt am Burnout
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Der britische Dramatiker Mark Ravenhill hat einmal erklärt, wie ein Drama zu schreiben ist, damit es glaubwürdig und lebendig wirkt. Ravenhill empfiehlt von den Motiven der Figuren auszugehen und diese die Handlung vorantreiben zu lassen. In der Tatort-Folge Architektur eines Todes ist es anders herum: die Figuren und die Schauspieler müssen daher Dinge tun, die weder sie noch den Zuschauer überzeugen, damit das konstruierte Puzzle am Ende aufgeht.

Beispiele gibt es viele: Warum flieht die junge Architektin Anett Berger (Julia Dietze), als sie im Dunkeln verfolgt wird, freiwillig in eine halbfertiges Hochhaus, dem absolut sichersten Ort, um von einem Psychopathen in Ruhe massakriert oder eingesperrt zu werden? Oder was würde ihr Kidnapper und Konkurrent, der verweic