Spiel, Satz und Schröder

Förderalismus oder Föderalismus Mit der "Konsenswaffe" zwingt der Kanzler die Länder mal wieder zur Einigung im Streits um den Länderfinanzausgleich - und hinterlässt nur Sieger
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Hinterher versuchte der Bayer Schadensbegrenzung. "Der Föderalismus ist der wahre Gewinner", erklärte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber am Sonntag nach dem Verhandlungsmarathon. Aber das half nicht. Allein der hohen Kunst des Konsenskanzlers ist zu verdanken, dass Deutschlands Föderalismus eine Zukunft hat. Zumindest erst mal bis 2020.

Bund-Länder-Finanzausgleich ist das Stichwort. Auf diesen ist zuletzt nämlich der föderale Gedanke eingedampft worden. Der Streit ums Geld ist Jahrzehnte alt. Jährlich 60 Milliarden Mark schwer ist das Streitobjekt, um das sich Nehmer- und Geberländer, Flächen- und Stadtstaaten, Ost, Nord und Süd balgten. Auch der neuerliche Lösungsversuch - drei Tage konferierten die Länderchefs und ihre