Sportunterricht

A–Z Günther Jauch fordert sie täglich, Aristoteles wollte dafür sogar Hallen auf der Agora bauen. Aber haben „Leibesübungen“ nicht etwas Soldatisches? „Turnvater“ Jahn ließ einst seine Schüler mit Dolch an der Hüfte trainieren. Unser Lexikon
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2022

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Aristoteles Erst im Achten Buch der Politik, des staatstheoretischen Werks des Stagiriten, stolpert man über das Kapitel „Gymnastik als Erziehungsmittel“. Dort schreibt Aristoteles (384 – 322 v. Chr.), dass die Spartaner ihre Kinder durch übermäßige Anstrengung „tierisch gemacht“ hätten. Dabei sei Tugendhaftigkeit nichts, was man bei den „wildesten“ Völkern beobachte, sondern bei jenen mit einer „sanfteren und löwenartigen Gemütsart“.

Wer denkt, wow, der Typ war ein Avantgardist der antiautoritären Erziehung, ein echter Summerhill-Hippie, der wird wenige Zeilen später enttäuscht: Gleich nach der Jugend sei die Zeit reif für die „anstrengenden Übungen bei zwangsweise