Sprechende Bücher

Requiem auf eine Utopie Omar Saavedra Santis´ Roman "Die große Stadt"
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Der letzte Aufenthaltsort Erich Honeckers lenkte kurzfristig den Blick auf ein Kapitel DDR-Geschichte, das im Westen Deutschlands kaum bekannt war: das Exil von einigen Tausend Chilenen im Arbeiter- und Bauernstaat. Etwa 5.000 Flüchtlinge waren auf der Flucht vor der mordenden Soldateska Pinochets nach dem 11. September 1973 aus Chile nach Deutschland gekommen, 3.000 fanden Aufnahme in der BRD, gut 2.000 in der DDR. Das politische Profil der Exil-Chilenen war hüben wie drüben relativ ähnlich: es waren Leute aus allen Parteien der Linken, kritische Intellektuelle und Gewerkschafter. In beiden deutschen Staaten entstand nach 1973 chilenische Exilliteratur.
In der alten BRD waren es Autoren wie Antonio Skármeta (heute Botschafter Chiles in Berlin!), Hernán Valde