Spross der kargen Furche

Matthias Platzeck Der Ministerpräsident herrscht in Brandenburg wie ein Sonnenkönig. Dabei ging eigentlich alles, was er anpackte, am Ende schief
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Matthias Platzeck ist der Mao Tse-Tung Brandenburgs. Zwar geht in seinem Reich die Sonne doch am Abend hinter dem Örtchen Werder unter – aber nur, um am Morgen um so prächtiger über Kleinmachnow wieder aufzugehen. Auch gibt es keine Platzeck-Bibel. Zitatenwürdiges aus seinem Munde, das uns durch die Zeiten tragen könnte, ist nicht überliefert. Er hat viel zu viel zu tun, um was zu sagen. Doch öffnet er die Lippen, um freiweg und fürbaß zu formulieren, so kommt schrecklicher Kitsch dabei heraus. Dann raunt er von der Schönheit und dem respektablen Alter Brandenburger Alleen, den Falten im Antlitz der Fenchelbäuerin, dann schmeckt er die sandige Krume nach, jauchzt in Erinnerung an die erotische Erfahrung, die ihm Hebungen und Senk