Staatsfeind Nr. 1

Schwarze Minuten Albert Ostermaier besingt auf den Mannheimer Schillertagen Ehre, Außenseitertum und die "Bestie Mensch"
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Zumindest eine Gemeinsamkeit hat der Dichter Albert Ostermaier mit dem Dichter Friedrich Schiller: einen gewissen Hang zum Pathos. Während der Ältere eine Ode an die Freude schrieb, verfasste der Nachgeborene kürzlich eine Ode für den Fußballspieler Mehmet Scholl. Das ist löblich, wenngleich thematisch eher eine Treppe tiefer angesiedelt.

Beide Herren waren als Hausautoren beim Mannheimer Nationaltheater unter Vertrag, wo Ostermaier jetzt Schillers Verbrecher aus verlorener Ehre für die Schillertage auffrisiert hat. Und das heißt: dem Alten mal so richtig einen Kick in Richtung großmäuliger Coolness verpassen. Aus Schillers starrsinnigem Wilderer, der den Nebenbuhler erschießt und an der bösen Welt zu Grunde geht (und sich daraus n