Stadt mit Tunnelblick

Loveparade Sieben Monate nach der Katastrophe ist Duisburg zerissen zwischen dem Wunsch nach Alltag und dem Drang nach Aufklärung. Und die Parteien im Stadtrat? Schweigen sich aus
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Zwischen dem Duisburger City-Palais mit seinem Spielkasino und den schicken Geschäften des Forums, über dem sich als Symbol einer aufstrebenden Stadt eine vergoldete Leiter 34 Meter über Dachhöhe erhebt, pulsiert der Einkaufsbetrieb. Zwei Kilometer entfernt haben Unbekannte eine Gedenkstätte improvisiert: Kreuze, Fotos und Grablichter verteilen sich am Fuß jener Rampe, an der am 24. Juli des vergangenen Jahres 21 Menschen starben.

Zwei Szenen, ein Ort. Duisburg ist sieben Monate nach der Katastrophe eine geteilte Stadt. Armin Schneider, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Duisburg und der politischen Parteinahme unverdächtig, meint, viele seien des Themas überdrüssig, „wollen es nun gut sein lassen“. Ein anderer Teil der B