Start zum Mezzogiorno

Zwölf Jahre nach Einführung der D-Mark Ostdeutschland ist zu dem geworden, was seine Bestimmung im vereinigten Deutschland wohl von Anfang an gewesen ist
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Am 1. Juli jährt sich zum zwölften Mal ein Ereignis, das 1990 im Osten euphorisch als Start in eine neue Zeit, in eine Periode ungebremster Prosperität und westlichen Wohllebens, gefeiert wurde: die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Inzwischen sind zwölf Jahre ins Land gegangen und von der Begeisterung und Aufbruchstimmung von einst ist nicht mehr viel zu spüren. An die Stelle der Euphorie und der hochgesteckten Erwartungen von damals sind Resignation und Ernüchterung getreten.
Auch wenn die Boulevardpresse nicht müde wird, jedes Jahr dieselben Bilder zu präsentieren, auf denen strahlende DDR-Bürger, ihr erstes Westgeld in den Händen haltend, taumelnd vor Glück in die Supermärkte stürmen, so erregt dies heute bei