Status: ausgespäht

Facebook Ein junger Daten-Nerd war dafür verantwortlich, dass die Profile von Millionen Nutzern missbraucht wurden. Nun packt er aus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2018
Christopher Wylie hat Facebook geknackt. Dann bekam er Angst
Christopher Wylie hat Facebook geknackt. Dann bekam er Angst

Montage: der Freitag; Fotos: Antonio Olmos/The Guardian, Getty Images

Als ich Christopher Wylie zum ersten Mal traf, hatte er noch keine pink gefärbten Haare. Das kam erst später. Genau wie sein Versuch, die Zeit zurückzudrehen und die Geister, die er gerufen hatte, wieder loszuwerden. Bevor ich ihn persönlich kennenlernte, telefonierten wir, täglich, stundenlang. Am Telefon klang er intelligent, witzig und scharfzüngig, wissensdurstig und überzeugend. Ein brillanter Geschichtenerzähler. Ein Politikaktivist. Ein Daten-Nerd.

Zwei Monate später, als er aus Kanada nach London kam, war er all diese Dinge auf einmal, in Fleisch und Blut. Und zugleich unglaublich jung: damals 27 (mittlerweile ist er 28), ein Umstand, der im krassen Widerspruch zu dem zu stehen scheint, was er getan hat. Denn es ist gut möglich, dass