Stichflammen-Journalismus

Medientagebuch Für die Illustration der "Gewalt an den Schulen" brauchte das Fernsehen die richtigen Bilder - und half etwas nach
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Eine Woche nach dem Fehltritt ist bei ZDF-reporter wieder alles gut. Fast. Der Sender hatte sich entschuldigt, die eigene Version vorgeführt und gezeigt, dass die Bilder selbst nicht unbedingt so aussehen, als seien sie inszeniert gewesen. Es war also alles halb so schlimm. Eine Weile werden die Redaktionen den Produktionsfirmen, die sie mit Aufträgen bedenken, genauer auf die Finger schauen und sie Erklärungen unterschreiben lassen. Ja nichts vor der Kamera inszenieren und den Protagonisten ja keine "Aufwandsentschädigungen" bezahlen.

Dennoch werden Konflikte dieser Art wiederkehren. Fernsehen, wie es derzeit funktioniert, verlangt geradezu danach. Vor vielen Jahren schon hat der Medienforscher Will Teichert den Begriff vom "Stichflammen-Journalismus" geprägt. Pl