Stille Post tut weh wie Schweigen

Feinnervig Christina von Braun und Alexandra Senfft haben zwei bemerkenswerte Familiengeschichten vorgelegt
Exklusiv für Abonnent:innen

Es scheint nicht erst seit Frank Schirrmacher Konsens zu sein, dass die Familie ebenso schrumpft wie unsere sozialen Netze, aus denen sich gar noch Vater Mutterstaat zurückzieht und die Löcher zum Hindurchfallen immer größer macht. So ist es "modern", sich auf Familie zu besinnen und dem nachzuspüren, was mit ihr verloren geht. Das kann eine Chance sein, wenn Familiengeschichte ernst genommen wird als Brechungsort politischer und sozialer Wellen, die uns allen geläufig scheinen, aber bis in die Verästelungen des eigenen Lebens nur selten verfolgt werden. Diese Chance droht aber auf der anderen Seite gleich wieder gekappt zu werden, wenn sie nur durch Abkömmlinge "prominenter" Familien ergriffen wird, die ihren Namen zum Raushängeschild machen.

Ei