Stoßtrupps der Regierung

Im Gespräch Die Soziologin Maristella Svampa über die Zähmung des sozialen Protests in Argentinien und den neuen alten Peronismus des Präsidenten Néstor Kirchner
Exklusiv für Abonnent:innen

Ende 2001 traf die Argentinier eine tiefe soziale Krise. Vehemente Proteste konfrontierten die politische Elite mit dem Ruf: "Alle sollen abhauen - kein einziger soll bleiben!". Heute stößt der Kurs der Regierung von Präsident Néstor Kirchner, der seit Mai 2003 im Amt ist, auf viel Akzeptanz. Maristella Svampa analysiert diesen Wandel, der sich in wenigen Jahren vollzogen hat. In ihren Büchern hat sich die argentinische Soziologin - sie lehrt an der Universidad Nacional de General Sarmiento in Buenos Aires und der Pariser Sorbonne - unter anderem mit den Piqueteros, den Protagonisten der argentinischen Arbeitslosenbewegungen, beschäftigt.

FREITAG: Wie erklären Sie sich den Stimmungsumschwung, der Ihr Land unter der jetzigen Regierung erfasst hat?
MARISTEL