Strategischer Ausstieg

Bündnis90/Die Grünen Der Grünenpolitiker und ehemalige Europaabgeordnete Frieder Otto Wolf über drohende Selbstzerstörung und die Chancen seiner Partei, sich in der Opposition zu regenerieren
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FREITAG: Können Sie sich eine scharfe Rede Joschka Fischers gegen den Bundeswehreinsatz im Anti-Terror-Krieg vorstellen, wenn Rot-Grün die Wahl 1998 verloren hätte?
FRIEDER OTTO WOLF: Nein, kaum.

Warum nicht?
Weil ich Joschka für so eingleisig halte, dass er seine Jahrzehnte lange Vorbereitung eines militärischen Engagements der Bundesrepublik auch als Oppositionsführer nicht aufgegeben hätte.

Also keine geharnischte Kritik aus den Reihen der Grünen?
Doch, ein anderer hätte das sicherlich machen können. Etwa Jürgen Trittin.

Schröders Vertrauensfrage ist als Erpressung bezeichnet worden. Sehen Sie das auch so?
Das sehe ich nicht so, zumal der Außenminister ja für diese Form der Außenpolitik steht. Wer dem Außenmin