Streiten mit Gefühl

Studienreform Die aktuelle Abrechnung des Bologna-Kritikers Dieter Lenzen ist gelegentlich pathetisch. Aber immer klug
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2014

Wer die deutschen Universitäten von innen kennt, muss die ersten Teile dieser Streitschrift für eine bessere Bildung nicht lesen. Sie schildern – genau beobachtet – Gewöhnliches aus dem Berufs- oder Studienalltag. Der erste Teil („Bologna: Vom Scheitern einer Reform“) fasst zusammen, wie sich die akademische Bildung in Europa in die derzeitige Sackgasse manövriert hat: Da wurde das amerikanische System blind kopiert, Qualität durch Management verdrängt und jede Neugier auf andere Länder in einer Reise- und Anrechnungsbürokratie – Stichwort Erasmus – erstickt. Eine junge Generation wird erfahrungs-, kompetenz- und inhaltsfrei – aber mit Zertifikaten – auf einen hochspezialisierten Arbeitsmarkt geschickt.