Suche nach dem verlorenen Glück

Berge In Amy Blooms Roman "Die unglaubliche Reise der Lillian Leyb"fährt die Heldin von Sibiren nach Kanada
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Amy Bloom war viele Jahre als Sozialarbeiterin tätig, hatte eine Praxis für Psychotherapie, veröffentlichte 2002 eine Studie über Transsexualität und bezeichnet sich selbst als bisexuell. Das muss man nicht unbedingt wissen, um ihren zweiten Roman Die unglaubliche Reise der Lillian Leyb (im englischen Original: Away) zu verstehen. Aber Blooms Interesse an der literarischen Ausdifferenzierung sexueller Orientierungen, an der Macht der Träume und der Liebe und an der Frage, wie Menschen mit Verlust und Schmerz umgehen, speist sich spürbar aus diesen Erfahrungen. Sie bereichern ihre Prosa, überfrachten sie aber hin und wieder auch.

Der Zeitrahmen der Romanhandlung ist genau datiert: 3. Juli 1924 bis 19. Mai 1926. In diesen knapp zwei Jahren wird ein Boge