Suche nach einem Phantom

Spurensuche Dagmar Leupolds Vater-Roman "Nach den Kriegen" demonstriert, wie schwierig es ist, Biografie in Kunst zu überführen
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Über die Not des (auto-)biografischen Schreibens ist in den letzten Monaten viel diskutiert worden. Viele, vor allem junge Autoren verwechseln Literatur mit (auto-)biografischem Schreiben, dabei ist Literatur in der Regel das Erfinden von Geschichten und nicht die Wiedergabe einer mehr oder weniger merkwürdigen Jugend. Neben diesen Adoleszenzbekenntnissen steht die Renaissance des Familienromans, mal geht es um die ganze Sippe wie im aktuellen Roman Houwelandt von John von Düffel oder in Stephan Wackwitz´ literarischer Ahnenforschung Ein unsichtbares Land, dann um den Versuch von Uwe Timm, Am Beispiel meines Bruders (s. Freitag 42/ 2003) eine im Krieg gebliebene Generation sichtbar zu machen.

Zur Vergewisserung einer vermeintlich beschädigten Identität gehö