"Teile des Finanzmarktes einfach schließen"

Im Gespräch Der britische Wirtschaftshistoriker Lord Robert Skidelsky hält einen Europäischen Währungsfonds für ebenso notwendig wie eine EU-Wirtschaftsregierung
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Der Freitag: Was wären wichtige Instrumente, um mit der Finanzkrise kurzfristig fertig zu werden und auf längere Sicht mit nötigen Reformen zu beginnen?

Lord Skidelsky:

Wir können für Jahre nicht wirklich mit Erholung rechnen, sondern müssen mit hohen Staatsschulden und einer Reihe neuer Einbrüche leben – eine düstere Aussicht. Ich weiß nicht, wie wir da herauskommen sollten, wenn wir nicht etwas tun, das für mich im Moment unvorstellbar ist. Nämlich, dass die Regierungen weitgehend die Kontrolle über die Wirtschaft übernehmen und die Ausgaben steuern.

Radikale Neokeynesianer wie Paul Krugman und Joseph Stiglitz kritisieren schließlich, dass selbst das große US-Konjunkturprogramm viel zu klein ausgefallen sei.