Terrorverdächtiger to go

Journalismus Bei den gefühligen Homestorys, die über ihn erscheinen, führt er teilweise selbst Regie: zum medialen Umgang mit Franco A.
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2021
Irgendwann der verschwommene Eindruck: Wer weiß schon genau, wie dieser Kerl zu deuten sei?
Irgendwann der verschwommene Eindruck: Wer weiß schon genau, wie dieser Kerl zu deuten sei?

Foto: Boris Roessler/Pool/AFP/Getty Images

Zwei Tage bevor sich der Bundeswehroffizier Franco A. vor Gericht verantworten muss, stellt der russische Auslandssender RT ein „Exklusiv-Interview“ mit ihm ins Netz. Es ist sein erstes vor laufender Kamera. „Franco, hallo und vielen Dank, dass du hier bist“, eröffnet die Interviewerin, als spräche sie mit einem alten Kumpel. Anschließend darf sich Franco A. in einem 45-minütigen Gespräch selbst erklären: Er sei falsch verstanden und dargestellt worden. „Ich bin kein Staatsfeind. Eigentlich genau das Gegenteil.“ Für Franco A. die perfekte Bühne, auf der er üben kann, bevor es vor Gericht ernst für ihn wird.

„Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ – so lautet der ze