Teufel auch

Sachlich richtig Unser Literaturpapst Erhard Schütz stellt sechs neue Sachbücher vor – Ketzerisches, Akademisches und Kurioses
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2015
„Wer Europa kennen will, muss Gott und den Teufel erkunden. Beide haben dort lange geherrscht“
„Wer Europa kennen will, muss Gott und den Teufel erkunden. Beide haben dort lange geherrscht“

Abbildung: Imago

Wer nicht an Gott glaubt, fürchtet oft den Teufel wie dieser das Weihwasser. Denn anders als Gott, der sich bedeckt hält, hat der Teufel nahezu überall seine Hand im Spiel. Für diejenigen, deren Gott als IS-Allah aus dem Internet auf sie herabblickt, sind alle anderen ohnehin des Teufels. Unser Teufel aber hat, zeigt der unersetzliche und unermüdliche Kurt Flasch in seinem jüngsten, einmal mehr hochgelehrten, bestens geschriebenen Buch – Der Teufel und seine Engel –, einen ziemlich langen Weg zum Satan, eine relativ überschaubare Hochkarriere und dann ein munteres Nachleben als, je nachdem: Teufelskerl oder armer Teufel. Als Herr der Fliegen, Mephistopheles oder Wilhelm Hauffs Natas, der auf die Frage, wie lange es noch bis zur Ewigkeit daure,