Theater muss wie Kaffee sein

Bilderstürmer im Goldportal Nach jahrelanger Renovierung wurden mit Luk Percevals »Othello«-Inszenierung die Münchner Kammerspiele wiedereröffnet - im alten Rahmen fallen die Innovationen des Intendanten Frank Baumbauer erst richtig auf
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Der lange Schlaf der Fantasie soll vorbei sein. Die neuen Münchner Kammerspiele provozieren ungewohnte Publikumsreaktionen, die beweisen: diesseits der Bühne ist Leben. »Irrenhaus!« »Das sind doch keine Kammerspiele!« »Sind Sie bald fertig mit dem Dreck!« Da ist Othello noch in vollem Gange. Und die Zuschauer gehen mit, wie man hört. Ist das nicht Musik in den Ohren eines Intendanten? Das Publikum lebt! Und zeigt eben lebhaft Interesse. Drei schier endlose Jahre Totalrenovierung waren eine arge Durststrecke für manchen angestammten Theaterfreund. Jetzt sprießen sie wieder, die vielbesungenen Jugendstilranken im bunten Kammerspielfoyer. Frische Farben, wenn es auch die alten sind, und ein Shakespeare zum Einstand. Kunstherz, was willst