Theresas Träume

EU-Austritt Premierministerin May neigt weiter zum Wunschkonzert, Labour-Chef Corbyn sollte sich ernsthaft auf Neuwahlen vorbereiten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2018
Spaziergang am Abgrund: Die Premierministerin scheint in ihrer eigenen Realität zu wandeln
Spaziergang am Abgrund: Die Premierministerin scheint in ihrer eigenen Realität zu wandeln

Foto: Jack Taylor/Getty Images

Zwei Offenbarungen von zwei Spitzenpolitikern in einer Woche – die Briten wurden geradezu verwöhnt. Jeremy Corbyn trat erstmals an, für den Kurs der Labour-Party in Sachen Brexit mehr Vorgaben zu machen als üblich. Bisher galt die Parole: Besser nicht darüber reden und wenn, dann möglichst bei vagen Formulierungen bleiben. Was vielen als taktisches Meisterstück galt, war auch von Inkompetenz befeuert und einem linken Dogmatismus geschuldet, der die EU seit jeher für ein Verhängnis hält. Zuletzt freilich geriet der Labour-Vorsitzende immer stärker unter Druck, da zusehends mehr Unterhausabgeordnete und Parteimitglieder verlangten, dass angesichts des Chaos im Regierungslager bei Labour Klarheit über die Konditionen des Brexits her