Tränen gelacht

Rossini Opera Festival in Pesaro Inszenierungen von Dario Fo und Mario Martone zeigen den italienischen Komponisten am Scheideweg von Vergnügen und Gesellschaftskritik
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Theater muss unbedingt Vergnügen bereiten, aber jede Epoche hat ihre eigene Art, sich zu vergnügen. Rossini (1792-1868), lange als Potpourri-Musiker missbraucht, bestätigt diese Einsicht Brechts. In seiner produktivsten Zeit, als das junge Genie oft mehrere Opern in einem Jahr schrieb, lehrte Rossini der Gesellschaft seiner Zeit das Lachen über sich selbst. Sein Publikum wurde geradezu süchtig nach dieser Art von Selbstkritik. Es sind die Jahre der Nachwehen der französischen Revolution im Übergang zur Restauration. In seinem Werk begräbt Rossini die heroische Epoche in einem befreienden Gelächter, aber er soll geweint haben, als er Beethovens Eroica hörte. Drei der Opern, die das Rossini Opera Festival dieses Jahr zur Aufführung bring