Trau keinem Trottel

Selbstoptimierung Nach fünf Jahren hat Sebastián Lelio seinen Erfolgsfilm noch mal gedreht. „Gloria“ ist nun Julianne Moore
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2019
Vorher („Gloria“, links), nachher („Gloria Bell“, rechts): Das Lachen im liegenden Ringelpiez ist ganz neu gedacht worden
Vorher („Gloria“, links), nachher („Gloria Bell“, rechts): Das Lachen im liegenden Ringelpiez ist ganz neu gedacht worden

Foto: Imago Images

In der Mitte dieses besonderen Films gibt es eine zarte, stille Szene: Gloria, eine Frau mittleren Alters, gespielt von Julianne Moore, sitzt vor ihrem Augenarzt, der ihr eine schlechte Nachricht überbringen muss. Ihr Gesichtsfeld werde sich in Zukunft langsam verengen, ihre Sehkraft immer weiter nachlassen. Er verschreibt ihr Augentropfen, die das Erblinden verhindern sollen, morgens und abends einzuträufeln. „Wie lange werde ich diese Tropfen nehmen müssen?“, fragt Gloria den Arzt, der kurz stutzt, bevor er antwortet: „Nun, für den Rest Ihres Lebens.“

Aus Gloria wird Gloria Bell. Es könnte sich um ein künstlerisches Experiment handeln, den eigenen Film nach fünf Jahren ein zweites Mal zu drehen, so wie Sebastián Lelio, der ch