Triumph der Maulhelden

Gewalt-Tabu Von Smudo zu Sido Die deutschen Gangsta-Rapper und ihr geborgter Nihilismus
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Kurz vor Heiligabend 2003 kam ein seltsam feixender Weihnachtsmann in die deutschen Fernsehzimmer. Selbst erfahrene Konsumenten von Musikvideos waren von diesem Auftritt überrascht. Der Weihnachtsmann, der "einen Sack bei hatte", trug eine silbrig glänzende Totenkopfmaske, lümmelte ziemlich unverschämt vor der Kamera herum und verteilte in seinem zum Rap-Song umfunktionierten Weihnachtslied nicht jugendfreie Geschenke an die Bewohner von Berliner Plattenbau-Vierteln. Dieser luziferisch wirkende Weihnachtsmann namens Sido hat es seither geschafft, zum erfolgreichsten Bösewicht der deutschen Musikszene aufzusteigen. Der Mann mit der Maske verkündete bereits im "Weihnachtszeit"-Track sein kühnes Motto: "Das Mittel zum Erfolg ist AGGRO BLEIBEN!"

Tatsächli